Klostermeyer

Unsere Gedanken wandern pausenlos. Hinein in die Tiefen des Meeres, in die Höhen der Wolken oder zwischen dem Leuchten der Sterne umher. »luzid« ist ein Bookazine, das vom Träumen erzählt – von den kleinen, gedanklichen Pausen am Tag und den verzerrt zusammengesetzten Wiedergaben der Nacht: Die Tagträume und Nachtträume.

Während die flüchtigen Tagträume unsere Erinnerungen abrufen, die Zukunft planen oder uns einfach in Fantasiewelten leiten, sind die abstrakten Nachtträume eine Verarbeitung dessen, was uns innerlich beschäftigt. Die beiden vermeintlichen Gegenüber stehen im ständigen Dialog zueinander und werden im Bookazine eng miteinander verbunden.

Dabei definiert »luzid« beide Traumwege als elementare Teile auf dem Weg des ausgeglichenen Lebens. Es betrachtet sachlich die Zustände neu und schafft emotionale Gedankenreisen zu den eigenen, oft unbewussten Wünschen. Es ist eine Einladung, sich bewusster Zeit zum Träumen zu nehmen und sich dadurch des eigenen Selbst klarer zu werden.

Kahnert

Pipifax ist ein Buch für große und kleine Menschen. Für die, die noch in die Hose machen und die, die es dann wegmachen. Meine Idee ist, dass das Buch die Kinder über die Problematik und Lösungsmöglichkeiten informiert und für die Familien einfache Therapiemöglichkeiten (für den Hausgebrauch) erklärt.

Bunt illustrierte Erklärseiten für die Kinder wechseln sich ab mit Doppelseiten, die Erklärungen für die Erwachsenen liefern.

Im Buch begleiten die Kinder Emil, der nachts einnässt, und Selma, die tagsüber einnässt. Angefangen damit den Kindern allgemeine Sorgen und Ängste zu nehmen, geht es über die Erklärung der Anatomie in die Behandlungsmethoden der jeweiligen Störungen. Auch die Angst vor der Arztpraxis wird den Kindern genommen und genau erklärt, welche Untersuchungen bevorstehen können.

Am Ende befinden sich 3 kopierbare Therapiepläne für die Kinder und ein Anamnesebogen für den Arztbesuch.

Kuczka

Wir lieben es andere Menschen zu lieben und von anderen Menschen geliebt zu werden, aber warum schenken wir uns selbst meistens viel zu wenig Liebe?

»What Does It Feel Like to Fall in Love With Yourself?« Ist ein animierter Kurzfilm, der dich mitnimmt auf die Reise zwischen Selbstzweifel und Selbstliebe. Wie fühlt es sich an sich in sich selbst zu verlieben? Und welche Gefühle möchte man hinter sich lassen?

Durch die Verknüpfung an eine visuelle, auditive und metaphorische Darstellung versucht der Film diese Gefühle auf eine neue Weise zu beschreiben und greifbarer zu machen. Möglichst unabhängig von spezifischen Situationen und Idealen um das Thema ganz objektiv und offen zu betrachten.

Und? Bist du bereit dich zu verlieben?

Kron

Den Lkw kennen wir meist, wenn wir uns über ihn aufregen. Er fährt auf der rechten Spur und ist zu langsam, zu groß, zu laut. Trotz seiner enormen Relevanz spielen sich die Arbeitsprozesse und der Berufsalltag von Fahrer*innen meist im gesellschaftlichen Hintergrund ab. »Was meinst du, wenn wir 14 Tage sagen würden, wir bewegen unsere Lkws gar nicht. Dann hast du im Supermarkt nichts mehr. Ja, nirgendwo.« – Dieter, Lkw-Fahrer.

»Track and Trace« nimmt diese Thematik auf und ergreift mit den Dimensionen eines Lkws Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum. Die Ausstellung gibt durch ein Zusammenspiel aus statischen Fakten und persönlichen Geschichten einen Einblick in die Strukturen und Realitäten des Güterverkehrs. Durch das Scannen von QR-Codes sind die Geschichten nicht nur grafisch, sondern auch auditiv erlebbar. Sie geben den Lkw-Fahrer*innen Raum zu Wort zu kommen und bauen die Anonymität zu der Berufsgruppe ab.

Kovermann

In meiner Bachelorarbeit setzte ich mich mit einem Markenrelaunch der Fahrschule Mann auseinander. Eine besondere Herausforderung war trotz bestehenden Naming seiner Diskriminierung entgegenzuwirken und in der Realisierung gleichermaßen eine höchstmöglich flexible Gestaltung für die verschiedenen Produkte zu entwickeln. Viele Designs sind bereits veraltet und bedürfen einer Zielgruppenorientierteren, moderneren Anmutung. Durch ein dynamisches Konzept, welches sich flexibel anpassen lässt, kann sich die Marke nun auf den verschiedensten digitalen Kanälen etablieren und in Alleinstellung gegenüber der Konkurrenz hervorstechen.

Kreyenschmidt

Minna lebt in einem Königreich, in dem es gang und gäbe ist, sich zu unterstützen und unter die Arme zu Greifen. Als Betrachter folgt man der jungen Protagonistin und ihrem kleinen Gefährten Pobo auf eine Reise, um ihr Dorf vor der Ausbreitung einer Krankheit zu bewahren. Auf ihrem Weg stoßen die beiden Abenteurer jedoch auf mehr Probleme, als ihnen lieb ist. War die Mühe am Ende vergebens?

In meinem Bachelorprojekt »Kingdom’s Karma« zeige ich die Welt von Minna und Pobo, und versuche diese mithilfe eines animierten Trailers und verschiedener Formen lebendiger Animationen greifbarer zu machen. Die darin vorgestellten Charaktere sollen die Lust wecken, mehr über das Königreich und dessen Bewohner in Erfahrung zu bringen.

Köhler

Ich befasse mich damit, wie sich ein abstrakter Text, abstrakte Denkstrukturen in visuell einfach lesbare Bilder übertragen lassen, welche Stimmung erzeugt wird.

Vom Gedicht zum Bild und umgekehrt vergeht ein Reifeprozess. Bildskizzen sind die Samen, erste Ausführungen sind erste Knospen, aber oft braucht das Bild dann noch Pflege, bis ich es für reif erkläre. »FRUECHTE« sind Titel und Ergebnis meiner Arbeit: Die Früchte aus Bild- und Textkreuzung, Früchte aus dem Studium, meinem Werdegang.

Entstanden ist ein Gedichtheft aus eigenen Gedichten, welche mal mehr assoziativ und subtil, mal wortgetreuer bebildert sind. Inspiratives Blättern.

Keßler

Der »Spießer«. Er vereint Schranksystem, Raumtrenner und Kunst in einem. Unordnung soll nun nicht mehr als anstrengend empfunden werden, sondern als spaßige Entlastung.

Der »Spießer« ist eine raumgroße Wand, dessen variables Stangensystem zur Aufbewahrung jeglicher Gegenstände genutzt werden kann. Die Stangen sind per Hand austausch- und einsetzbar. Sie halten sich an keine Regeln, daher sieht der »Spießer« je nach Besitzer immer anders aus. Er kombiniert die Stangen in verschiedenen Längen, Dicken und Breiten. Je nach Bedarf können daher sämtliche Haushaltsgegenstände aufbewahrt werden. Durch das vermittelte Gefühl der Unsortiertheit, der Unordnung und des Chaos wirkt der »Spießer« jedes Mal wie ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, kombiniert aber diese Gefühle in ein Gesamtkunstwerk, dass gerade durch seine Willkür ein Gefühl der Sinnhaftigkeit entsteht. Ordnung in der Unordnung. Durch die flache Rückwand kann der »Spießer« gleichzeitig als beruhigender Raumtrenner, aber auch als ästhetischer Ausdruck des eigenen Bedarfs als Kunstgegenstand benutzt werden

Kapferer

Viel zu oft machen wir uns Vorwürfe, weil wir mal wieder nicht so viel geschafft haben, wie eigentlich vorgenommen. Die Zeit rast, die unendlich lange Liste wird immer voller und alles gleichzeitig zu bearbeiten macht’s leider auch nicht schneller. Viel schlimmer, wir verstricken uns immer weiter und nehmen die Aufgaben am besten noch mit ins Bett. Es fällt uns schwer, eine Auszeit zu nehmen – zumindest ohne Schuldgefühle, denn »man hätte doch wenigstens noch schnell dies oder das erledigen können«.

»while« setzt genau an diesem Punkt an, indem es eine alternative, subjektive Zeiterfahrung bietet und die Geduld fordert und fördert, sich mit der eigenen Zeitempfindung auseinanderzusetzen. Anders als das Gefühl, dass die Zeit kontinuierlich verfliegt, füllt sich das Glas und gibt dir eine Belohnung und die Wertschätzung für den eigenen Prozess.

Eine Pause und ein Entkommen aus dem Zeitdruck des schnellen Tempos der vergesellschafteten Zeit.

Jochens

Auf Behance und Instagram sehen wir fertige Arbeiten, beeindruckende Animationen, perfekt ausgeleuchtete Produktfotos, abwechslungsreiche Portfolios, einschüchternd gut gestaltete Doppelseiten – ein Trend gejagt vom nächsten. Hinter jeder dieser gestalterischen Arbeiten verbirgt sich jedoch ein Prozess von Höhen und Tiefen, den man leicht aus den Augen verlieren kann. Kreatives Denken und kritisches Hinterfragen lassen sich nach Beenden der Arbeitszeit nicht herunterfahren wie den Laptop. Das führt oft dazu, dass hohe Ansprüche an kleine Dinge gestellt werden oder ein gestalterisches Problem einem den Schlaf raubt. Genauso wenig kann man Kreativität erzwingen, wenn man sich am nächsten Tag mit einer langen To-Do-Liste wieder an die Arbeit macht.

Wie die persönliche und gestalterische Identität zusammenhängen, worüber sich der eigene Geschmack definiert, wie Kreativität von unserem mentalen Zustand beeinflusst wird, wie man mit Trends umgehen sollte und warum kleine Selbstzweifel normal sind, behandelt die erste Ausgabe von »ISSUE«.

Dichmann

Die Philosophie von »future primitive« kehrt zu dem intuitiven Moment im Gestaltungsprozess zurück und verfolgt ein Design, das sich unter den schwierigen ökonomischen Bedingungen der heutigen Zeit durch Reduktion und Verzicht auf das Wesentliche konzentriert. Mit dem minimalen Einsatz an Material und unter Berücksichtigung seiner Eigenschaften entsteht ein erfinderischer Prozess, der in einer immer komplexer werdenden Welt nach maximaler Vereinfachung sucht. Weniger graue Energie, weniger Material: Einfach ist nachhaltiger.

Die Leuchte »FP_001« ist das erste Resultat einer Reihe von Entwürfen. Aus standardisierten Bauteilen und grafischen Primitiven sollen Charakterobjekte entstehen, die wir als vertraute Verbündete in unserem Alltag integrieren. Als Vermittler zwischen Mensch und Architektur werden sie im skulpturalen Sinne interessanter gemacht, um sie auf neue und vielseitige Weise mit dem Raum, den sie einnehmen, zu verbinden.

Clackson

In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Frage »Wieso sind uns Sammlungen so wichtig?«. »This is a collector’s edition« ist eine Reihe von 12 geplanten und bislang 4 umgesetzten illustrierten Kurzgeschichten, die sich jeweils mit unterschiedlichen Aspekten des Sammelns beschäftigen. In den Geschichten erhalten wir einen Einblick in das Leben und die Motivation der sammelnden Personen. Gleichzeitig werden auf philosophischer Ebene Aspekte wie der Wert von Objekten, Erwartungen an öffentliche Sammlungen, Vorurteile gegenüber Sammlern und die Betrachtung menschlicher Beziehungen behandelt. Während der Text, der/dem Sammler*in eine Stimme verleiht, transportieren die Illustrationen die nicht so offensichtlichen Zwischentöne und Hintergründe. Da das Projekt aus mehreren zusammengehörenden Einzelheften besteht, werden die Leser angeregt, sie zu sammeln und so eigene Sammelerfahrungen zu machen.

Diederich

Design ist für mich ein Prozess, der geprägt ist von Entscheidungen. Ein selbstkritisches Auf und Ab, das als Ergebnis eine klare, zugängliche und zielgerechte Kommunikation verspricht.

In meiner Abschlussarbeit habe ich den visuellen Auftritt für das Unternehmen Souleashes konzipiert und entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Manufaktur im Herzen von Münster, die mit viel Liebe Accessoires für Vierbeiner und deren Besitzer herstellt. Das kleine Unternehmen wurde 2015 gegründet und nach einem Inhaberwechsel in diesem Jahr entschied man sich für einen visuellen Neustart. Hinter Souleashes steckt nun ein junges Paar, das sich den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt hat.

Das von mir entwickelte Corporate Design unterstreicht die Liebe zum Detail und die Qualität der verwendeten Materialien, die im Fokus des Unternehmens und dessen Produkten steht. Es zeichnet sich durch ein individuelles und persönliches Erscheinungsbild aus, welches auf die handwerklichen Prozesse anspielt.

Dombrowa

Seit Jahren geht der Trend zu kleinerem Wohnraum, sei es durch den Mangel an Wohnraum oder durch die bewusste Entscheidung auf weniger Quadratmetern zu leben. Viele Produkte und Möbel sind jedoch nicht für diese Entwicklung ausgelegt – sie bieten wenig Flexibilität für die Nutzung auf kleinem Raum.

In meinem Projekt setze ich mich mit der Multifunktionalität von Produkten auseinander. »Ohne Leerlauf« beschreibt eine dauerhafte Produktnutzung, um Wohnraum besser und nachhaltiger zu nutzen.

Im Rahmen des Projektes ist das Produkt »Game-Frame« entstanden. Es kombiniert einen Bilderrahmen mit einem Brettspiel. Das Produkt bietet nicht nur reine Multifunktionalität. Durch das Aufhängen des Rahmens bekommt das Brettspiel einen festen Platz und Präsenz. Im Raum entsteht Ordnung und Übersicht.

Ich möchte ein Umdenken anregen, bei dem Menschen sich mit Produkten und Raum auseinandersetzen.

Drüppel

»Drag Queentett« behandelt Corporate Identity, Online Auftritt als auch Merchandise des House of Blænk. Das House of Blænk sind fünf Drag Queens aus der Umgebung, die sich als Entertainmentgruppe zusammengeschlossen haben. Wichtig bei der Gestaltung war es mir, das House of Blænk best möglich für Kunden und Fans zu repräsentieren, aber dennoch jeder Queen ihren eigenen Raum zu geben.

Engel

In einer Zeit, in der die Welt zusammenrückt und Grenzen zwischen kreativen Disziplinen verschwimmen, bietet das Magazin »INTERSPACE« eine interdisziplinäre Schnittstelle. Ausgangspunkt ist der architektonische Raum für zeitgenössische Kunst, Design und Architektur. Es entsteht eine kollaborative Vernetzung von Kreativschaffenden: Ein Zwischenraum, in dem diese zusammenfinden, atmen und sich präsentieren. Hier findet eine Öffnung und Zugänglichkeit der Disziplinen statt, um einen tiefgehenden Einblick in die komplexe Thematik des Raums und dessen materiellen und immateriellen Facetten zu gewähren. Wie denken wir als Gesellschaft die Zukunft und Rolle von Räumen? Welchen Platz übernimmt dabei die Digitalisierung? Wie gehen wir mit zweidimensionale oder künstlerische Artefakte im Raum um? Wo können außenstehende Menschen in ein kulturelles Erlebnis eingebunden werden? Durch eine Beleuchtung agierender Figuren und geführten Interviews erhoffe ich ein Stück weit Klarsicht zu schaffen.

Engelbergs

Was ist das – ein Junge, ein Mann? Das Magazin bietet einen zum Reflektieren anregenden und dringend notwendigen Blick darauf, inwiefern internalisierte und kulturelle Vorstellungen von Männlichkeiten nicht nur gesamtgesellschaftlichen Prozessen schaden, aber vor allem auf den Schultern der Männer selber lastet. Was wir tun können, um einen Wandel herbeizuführen, der es allen Männern erlaubt, sich als Mensch mit seiner individuellen und komplexen Persönlichkeit zu entfalten. Manchmal lohnt es sich, stereotypisches Denken zu überwinden und traditionell zugeschriebene Geschlechterstigmen, die uns auf eine illusorisch binäre Weise trennen, zu hinterfragen. Der Dialog darüber muss so bereichernd, authentisch und inklusiv wie möglich sein, um ein tieferes Verständnis für die männliche Erfahrung zu erlangen, eine Erfahrung, die über patriarchale Klischees hinaus geht. Der Dialog muss aber auch vor allem eines sein – menschlich.

Ewe

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit der Verbesserung von mentalen Ruhephasen im Alltag auseinandergesetzt. Hierbei geht es nicht um ein rein ergonomisch wertvolles Möbelstück, sondern um das entstehende Raumgefühl und dessen Wirkung auf den Menschen.

Mein Produkt kombiniert einen Loungesessel mit einem Schreibtisch und ist so eine smarte Lösung für den kleinen Wohnraum einerseits. Darüber hinaus hat die Kombination dieser beiden konträren Nutzungsweisen (Entspannung vs. Arbeit) einen unterstützenden Charakter, um eine Grenze zwischen Beruf und privatem Umfeld zu ziehen. Durch die aktive Umgestaltung des Möbelstücks wird nicht nur optisch, sondern auch mental ein Wandel vorgenommen. Dieser hilft dabei, die beiden zusammentreffenden Lebensbereiche zu trennen und so Erholungsphasen zu verbessern.

Ewert

»Kopfgewitter – da braut sich was zusammen« ist eine spielerische und wissensvermittelnde Auseinandersetzung mit dem Thema Migräne. Schon vor meinem Bachelor Semester fiel mir das mangelnde Angebot an Kinderbüchern zum Thema Migräne auf. Durch den persönlichen Bezug lag mir die Bearbeitung des Themas sehr am Herzen. In der Geschichte erlernen die Protagonisten Theo und Ida durch spielerische Aufgaben, welche Auslöser und Symptome ein*e Betroffene*r aufweist und mit welchen Hilfsmitteln der Person geholfen werden kann. Das Buch geht auf Mitgefühl und Hilfsbereitschaft bei Kindern ein und versucht ihnen dies spielerisch und mit Spaß zu vermitteln.

Das Medium bietet betroffenen Personen durch die Erklärungen eine ideale Unterstützung während der Migräneanfälle, die zusätzlichen Schmerzkarten im Anhang können zudem mit in den Alltag integriert werden.

Fetköter

In den deutschen Charts, den Line-ups großer Festivals oder in den Playlists gängiger Streaming-Dienste sucht man oft vergeblich weibliche Hip-Hop-Künstlerinnen. Das liegt nicht daran, dass es keine gibt. Frauen im Deutsch-Rap sind nur weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen. Der Ausdruck »female rap« ordnet Künstler*innen aufgrund ihres Geschlechtes einer Kategorie zu, anstatt musikalische Kriterien heranzuziehen. Dabei gibt es genauso wenig Frauen-Rap wie Männer-Rap – es gibt nur Menschen, die rappen.

Das Posterzine »there is no female rap« setzt genau an diesem Punkt an und portraitiert in Form einer visuellen Playlist sechzehn Akteurinnen der deutschen Rap-Szene. Jedes Poster umfasst eine informierende Ebene mit Interviews, Artikeln und Fakten sowie eine inszenierende Ebene, auf der mithilfe unterschiedlicher Techniken illustrative Interpretationen der Rapperinnen und ausgewählter Lyrics stattfinden. Der Fokus liegt dabei auf der analogen Umsetzung von Bildmotiv und Typografie.

Fürst

»Calisthenics« ist eine junge Sportart, bei der es darum geht, mit dem eigenen Körpergewicht Krafttraining zu machen. Regeln gibt es nicht, es geht um »Freestyle«. Man braucht nichts anderes als den eigenen Körper. »anytime, anywhere!« Viele sind sich der unzähligen Übungen, die es beim Eigengewichtstraining für jedes Fitnesslevel gibt, nicht bewusst. In meinem Lehrbuch möchte ich möglichst viele Übungen, die hauptsächlich übers Internet entstanden und bekannt wurden sammeln und kategorisieren. Es soll dazu motivieren, das eigene Training selbst zu gestalten und durch Darstellung der vielen Möglichkeiten die Kreativität bei dem Sport anregen.

Grünewald

Wir leben in Zeiten, in denen wir ständig durch Handybilder hetzen, mit unseren Gedanken schon bei dem nächsten Termin sind und den Fokus auf uns selbst schnell verlieren. Zu selten leben wir im Moment, obwohl das Jetzt und das Hier uns dabei helfen können, Stress abzubauen, bei uns anzukommen und uns einfach etwas leichter zu fühlen.

»breaze« ist die laue Brise, die dich kurz zurück in den Moment holen soll. Sie sammelt Inhalte, die zu diesem Gedankengang anregen, aktivieren sowie reflektieren lassen und soll einen ersten Impuls für mehr Unbeschwertheit liefern. Wir möchten diese unglaublich erleichternde Haltung näherbringen, denn wir sind überzeugt, sie kann jedem gute Dienste leisten.

Häußner

Die Auswahl von Obst und Gemüse ist scheinbar sehr vielfältig. Doch in den letzten 100 Jahren sind zwischen 70 und 90% der Sortenvielfalt verloren gegangen. Werden Nutzpflanzen nicht angebaut, verschwinden sie unwiederbringlich und dadurch neben ihrem einzigartigen Geschmack auch Eigenschaften der Pflanzen, die wir in Zukunft brauchen werden, um unsere Ernährung abzusichern.

»Bota« möchte in Form von Magazin und Website einen Zugang zum Verschwinden und Erhalt der Sortenvielfalt schaffen.

Das Magazin fächert Themen von Geschmack und Aussehen alter Sorten über Geschichten von Erhalter*innen hin zum Klimawandel und der Industrie auf. Es erzeugt eine inspirierende und ermutigende Atmosphäre, die Informationen zum Nachdenken bietet, unterhält und zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik anregt. Eine Möglichkeit dazu bietet die Website. Im »Finder« können alte Sorten, Initiativen und Orte gesucht werden. Es gibt inspirierende »Sto- ries« zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren.

Hemker

Notfallsituationen entstehen im Alltag schnell. Angefangen bei Schnittverletzungen und Verbrennungen über Atemnot und Krampfanfällen bis hin zu Herzstillständen. Diese Situationen können jederzeit unerwartet unser alltägliches Leben unterbrechen. Sie alle verlangen eine Reaktion in Form von schnellem und selbstsicherem Handeln, von dem im schlimmsten Fall das Überleben abhängig ist. In solchen Schocksituationen fällt das schnelle, selbstsichere Handeln jedoch besonders schwer, vor allem, wenn man gar nicht weiß, wie man handeln soll.

Mit dem Ziel, das regelmäßige Auffrischen von Erste-Hilfe-Kenntnissen präventiv zu fördern, konzeptionierte und visualisierte ich die App »how to help«. Durch das interaktive und teilweise spielerische Aufbereiten der Hilfsmaßnahmen und ihrer Hintergründe soll das Verinnerlichen der lebensrettenden Informationen unterstützt werden und so zur Entwicklung von Handlungssicherheit und Selbstvertrauen in die eigene Kompetenz beitragen.

Hennigfeld

Jeder kennt das Gefühl, es wird dunkel, ihr liegt im Bett. Ihr zieht die Decke ganz fest über euch. Voller Angst achtet ihr darauf, dass auch ja kein Arm, Bein oder auch nur der Fuß hervorguckt, aus Angst, dass das Monster, das unter dem Bett haust, zupackt und euch unter das Bett zerrt.

Aber was ist, wenn das Monster unter dem Bett gar nicht so schrecklich ist, wie wir denken? Wenn das Monster genau so viel Angst vor der Dunkelheit hat wie wir?

Mit dieser Frage habe ich mich bei meinem Bachelor beschäftigt. In meinem Kinderbuch folgen wir dem Monster unter dem Bett (Bob), das eine fürchterliche Angst vor der Dunkelheit hat.

Das Kind, unter dessen Bett das Monster lebt, hat tags zuvor das Nachtlicht abgegeben. Nun muss Bob sich auf die Suche danach machen.

Auf seiner Suche trifft es auf andere Monster, die die Dunkelheit ebenfalls fürchten. Bob muss mutig zu sein, um seinen neuen Freunden zu helfen und lernt, dass die Finsternis gar nicht so schlimm ist, wie er gedacht hat.

Horstmann

Fragt man Menschen danach, was sie persönlich mit dem Begriff »Zuhause« verbinden, ist die Antwort nicht immer eindeutig: Manche fühlen sich mit einem festen Ort verbunden, andere fokussieren Ihr Zuhause-Gefühl auf eine Person. Noch häufiger aber ist das »Zuhause« ein Sammlung von Gefühlen, die durch verschiedenste Faktoren beeinflusst werden kann. Wohlfühlen, Geborgenheit und Sicherheit stehen im Vordergrund. Aber auch Freiheit, Gelassenheit und die Möglichkeit, »der eigene Herr zu sein«. Man merkt: Es kommt auf den Menschen und dessen Perspektive an.

»hom« bietet einen breiten Blick auf das Thema Zuhause um Bewusstsein für die Vielschichtigkeit des Begriffes zu schaffen, möchte aber vor allem Anhaltspunkte zur Orientierung geben, indem thematisiert wird, wie verschiedenste Menschen, teils in außergewöhnlichen Lebenslagen, ihr Zuhause betrachten. »hom« streift dabei intensive Gefühle wie Sehnsucht, schenkt aber auch Skurrilem, wie dem Wäscheständer, Aufmerksamkeit.

Hüttemann

Graffiti, es ist in jedem Stadtbild fest verankert, aber kaum jemand nimmt es wahr, geschweige denn als etwas Ästhetisches. Zielsetzung meiner Arbeit ist es, eine neue Sichtweise auf scheinbar belanglose Schriftzüge auf Wänden zu vermitteln. Hinter jedem Buchstaben stecken Individuen, die aus ganz persönlichen Beweggründen in dieser einzigartigen Kunstform, die in manchen Fällen als Grundlage für einen kompletten Lebensentwurf dient, ihre Leidenschaft gefunden haben. Mein Projekt besteht aus einem Filmporträt und erzählt die Geschichte des 23-jährigen aufstrebenden Graffiti Künstlers Miran, wie es im Alter von 10 Jahren für ihn hieß, dass er und seine Familie abgeschoben werden und er zur Krisenbewältigung zum Graffiti gefunden hat. Miran wird in seinem Schaffensprozess begleitet und dabei gezeigt, wie seine Faszination zu Graffiti ihm den Weg zur Kunst eröffnet hat und ihn ferner dazu gebracht hat, als Tätowierer zu arbeiten.

Skaya

In meiner Abschlussarbeit entwickelte ich ein Lehrbuch zur Darstellung der menschlichen Figur. Die Übungen verbinden unterschiedliche Lehrtraditionen aus der Kunstpädagogik und richten sich vor allem an junge Kunst- und Designstudierende. Das Konzept eignet sich allerdings für alle, die sich für das Thema interessieren. Das Lehrkonzept enthält malerische, plastische, digitale und mixed media Darstellungsweisen. Es hilft Blockaden zu lösen, assoziatives Denken zu entwickeln und kommt dann erst zu klassischen Grundlagen (wie Perspektive, Schraffur, Plastizität). Das Projekt ist interdisziplinär. Viele Künstler vergessen während ihrer Arbeit, sich um ihren eigenen Körper zu kümmern. Eingestreute Dehn- und Mobilisationsübungen begleiten daher den ganzen Kurs »The Body: New Approaches to Sketching and Stretching«.

Wild

Besonders Schulen wurden im letzten Jahr durch die Pandemie auf die Probe gestellt. Unterricht mit Distanz war für alle eine große Umstellung. Es wurde so deutlich wie noch nie, dass sich die Digitalisierung an Schulen weit am Anfang befindet. Hinter vielen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern liegt eine anstrengende Zeit, die insbesondere zeigte, wie schnell sich Chancenungleichheiten im Schulsystem vergrößern können. In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich schulische Prozesse optimal in ein digitales Umfeld integrieren lassen. Daraus entstand das Programm »edoni«. Eine Plattform, die sowohl für den Distanzunterricht als auch für den normalen Schulalltag ausgelegt ist. Der Austausch zwischen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern steht im Fokus und individuelle Arbeitsschritte werden durch Automatisierung erleichtert. »edoni« soll vor allem eines: Alle Mitglieder einer Schulgemeinschaft integrieren und eine Basis für die zukünftige digitale Entwicklung bieten.

Werner

Ich habe in meinem Projekt »Die gute Runde« ein Konzept für eine Spendenradrundfahrt und eine dazu passende CI entwickelt. Die gute Runde ist für das Jahr 2022 geplant und soll eine Radrundfahrt sein, an der alle Menschen teilnehmen können.

Gegen eine Spende als Startgeld geht es mit dem Rad einmal rund um die Promenade in Münster. Egal wie schnell, egal wie langsam, Hauptsache alle fahren ihre eigene gute Runde. Durch die gesammelten Gelder sollen soziale Projekte rund um das Thema Fahrrad in Münster und Umgebung unterstützt werden.

»Die gute Runde« soll nach der langen Zeit ohne größere Veranstaltungen die Menschen auf eine einfache Art wieder zusammenbringen. Diese Einfachheit und Leichtigkeit der Veranstaltung soll auch in der Gestaltung vermittelt werden. Die Kommunikation mit der Einzelperson soll auf Augenhöhe erfolgen, genau so wie bei der Veranstaltung selbst.

Ich hoffe, dass »Die gute Runde« im Jahr 2022 stattfinden kann.

Wir sehen uns dann auf der Promenade! Max

Trautner

Als ältestes Artefakt der Kommunikation hat Schrift trotz visueller Errungenschaften der Neuzeit nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil, sie passt sich immer wieder ihrer Verwendung an, um sich von der Masse abzuheben.

Dies ist der Versuch, mehrere Komponenten zu kombinieren – daher auch der Name –, anstatt einem System zu folgen. Die »Eclectique« soll sich nicht in eine Schublade pressen lassen, sondern durch ihre unterschiedlichen Stile ihre Variabilität aufzeigen, die doch denselben Ursprung haben. Auf der einen Seite fast provokativ statisch, ein wenig ans Kyrillische erinnernd, auf der anderen Seite dezent dynamisch mit individuellen Details. Eine hybride Form vereint in einer Sippe, die klassizistische Charakteristika mit einer stark geometrischen Konstruktion und einem Hauch Humanismus kombiniert und dabei probiert, sich neu zu erfinden. Eine Schrift wie ein Statement … für Individualisten und alle, die gehört werden wollen.

Trauth

Ich habe das Buch »Jane Eyre« von Charlotte Brontë illustriert und das Buchlayout gestaltet. Das Ziel der Illustrationen ist, die romantische und düstere Stimmung des Romans einzufangen. Dafür habe ich mit einer Kombination aus Fineliner und Bleistift gezeichnet. Im Buch begleitet man die Protagonistin aus der Ich-Perspektive durch ihr Leben und erhält einen persönlichen Einblick in ihre Gedanken. Deshalb ist ein wichtiges Thema der Gestaltung, dass sich die Illustrationen fließend in den Text einfügen, um den Eindruck eines Notiz- oder Tagebuchs zu geben.

Tovar

Die Auswahl von Obst und Gemüse ist scheinbar sehr vielfältig. Doch in den letzten 100 Jahren sind zwischen 70 und 90% der Sortenvielfalt verloren gegangen. Werden Nutzpflanzen nicht angebaut, verschwinden sie unwiederbringlich und dadurch neben ihrem einzigartigen Geschmack auch Eigenschaften der Pflanzen, die wir in Zukunft brauchen werden, um unsere Ernährung abzusichern.

»Bota« möchte in Form von Magazin und Website einen Zugang zum Verschwinden und Erhalt der Sortenvielfalt schaffen.

Das Magazin fächert Themen von Geschmack und Aussehen alter Sorten über Geschichten von Erhalter*innen hin zum Klimawandel und der Industrie auf. Es erzeugt eine inspirierende und ermutigende Atmosphäre, die Informationen zum Nachdenken bietet, unterhält und zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik anregt. Eine Möglichkeit dazu bietet die Website. Im »Finder« können alte Sorten, Initiativen und Orte gesucht werden. Es gibt inspirierende »Stories« zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren.

Strothjohann

Ziel meines Bachelorprojektes war es, einen effektiven und kostengünstigen Lösungsansatz für die Verbesserung der Lebensumstände obdachloser Menschen zu entwickeln. Wind und Wetter, Lärm und abwertenden Blicken sind obdachlose Menschen schutzlos ausgesetzt und haben dabei keinen Zufluchtsort. Zudem stellen das Unterbringen und Transportieren persönlicher Gegenstände eine tägliche Herausforderung dar.

»Kova« ist eine Kombination aus Kapuze und Tasche. Als Kopfbedeckung bietet sie Schutz vor Nässe, kann durch das Befüllen des Innenraumes als Kopfunterlagen beim Schlafen verwendet werden und ermöglicht dem Nutzer durch das vollständige Schließen der Kapuze einen Rückzugsort. Als Tasche kann sie auf dem Rücken getragen werden und dient als Transportmöglichkeit von Hab und Gut. »Kova« versteht sich als langlebiger Alltagsbegleiter obdachloser Menschen und kann ergänzend zu Jacke und Schlafsack ganzjährig genutzt werden.

Stöwe

Was ist ein ästhetisches Urteil und wie entsteht deins? Die Ästhetik prägt unsere Wahrnehmung von Objekten des alltäglichen Lebens und damit auch unsere Wertschätzung ihnen gegenüber. Welche Faktoren entscheiden darüber, wie wir ein Objekt erleben und bewerten? Und warum empfinden wir bestimmte Gegenstände als besonders schön und andere nicht? Das ästhetische Urteil entsteht durch die individuellen Einflüsse, denen wir im Laufe unseres Lebens ausgesetzt sind. Doch meist wissen wir gar nicht, wie diese Einflüsse unser Urteil prägen. Aesthetic Enlightenment verhilft dir zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit deinem ästhetischen Urteil, deiner Wahrnehmung von Design und der Wertschätzung gegenüber den Objekten des alltäglichen Lebens.

Damit bietet es dir nicht nur eine neue Sicht auf deinen Alltag, sondern auch auf die Ideale, die deine Perspektive auf Schönheit und Design beeinflussen und begleitet dich auf deinem Weg zur ästhetischen Erleuchtung.

Bei Interesse an einer Ausgabe freue ich mich über eine Mail!

Stich

VID.O ist in einem interdisziplinären Designprozess entstanden, der die Disziplinen des Designs, der Kunst, Wissenschaft und des Ingenieurwesens verbinden will. Ziel dieses Prozesses war es, dass VID.O in allen Disziplinen Aspekte erfüllt und durch die Wechselwirkung der verschiedenen Fachrichtungen eine Aufwertung erfährt.

Ergebnis dieses Ansatzes ist eine VR-Maske, die der/die User*in neben visuellen Reizen auch olfaktorische Reize, also Gerüche, erleben lässt. Das Objekt ist hierbei in einer dystopischen Zukunft verortet, in der Klimawandel das Waldsterben so weit getrieben hat, dass keine Wälder mehr existieren. In dieser Dystopie flüchten sich die Menschen in die virtuelle Realität, um etwas Entspannung in der Natur genießen zu können.

Für meine Bachelorarbeit habe ich die VR-Maske und eine Geruchsträger-Dose entwickelt, die die Maße einer herkömmlichen Energydrink-Dose hat, nebst einer VR-Anwendung, in der man in einer Behausung der Zukunft einen virtuellen Waldspaziergang erleben kann.

Seel

Wir leben in Zeiten, in denen wir ständig durch Handybilder hetzen, mit unseren Gedanken schon bei dem nächsten Termin sind und den Fokus auf uns selbst schnell verlieren. Zu selten leben wir im Moment, obwohl das Jetzt und das Hier uns dabei helfen können, Stress abzubauen, bei uns anzukommen und uns einfach etwas leichter zu fühlen.

»breaze« ist die laue Brise, die dich kurz zurück in den Moment holen soll. Sie sammelt Inhalte, die zu diesem Gedankengang anregen, aktivieren sowie reflektieren lassen und soll einen ersten Impuls für mehr Unbeschwertheit liefern. Wir möchten diese unglaublich erleichternde Haltung näherbringen, denn wir sind überzeugt, sie kann jedem gute Dienste leisten.

Schumacher

Die Bestandsaufnahme ist ein Multifunktionsmöbel zwischen mobiler Arbeitsstation und flexiblen Ausstellungskonzept. Benutzer*innen können hier ihre kreativen Schaffensprozesse strukturieren und analysieren. Das Projekt richtet sich gleichermaßen an Forscher*innen, Künstler*innen und Gestalter*innen und soll zu reflektierten und interdisziplinären Arbeitsmethoden anregen.

Auf den unterschiedlichen Ebenen des Objekts gibt es Platz für verschiedene Arbeitsmaterialien wie Theorie, Werkzeuge und Equipment. Anstatt einer konkreten Anleitung führt eine poetische Erzählebene durch die Schritte des kreativen Prozesses und soll so Anstöße geben, sich tiefer mit der eigenen Arbeit, aber auch den Arbeiten anderer Kreativschaffender auseinanderzusetzen.

Die Bestandsaufnahme kann hierbei auf verschiedene Weisen gelesen und benutzt werden. Sie ist an keinen festen Ort gebunden. Sie ist nicht nur eine Sache. Nicht nur ein Produkt. Sie ist ein Fazit, eine Methodik, eine Hilfestellung, eine Position und ein Manifest.

Schnettler Fernández

In meinem Projekt habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir unsere Beziehung zu Pflanzen ändern können. In unserer Gesellschaft wird das ökonomische Interesse der Menschen höher gewertet als das Leben anderer Arten. Wir greifen radikal in das empfindliche Ökosystem der Erde ein und berauben uns letztendlich unserer eigenen Existenzgrundlage.

Als Menschen sind wir von einer intakten Umwelt abhängig und sollten in Angesicht des Klimawandels unsere Beziehung zu anderen Lebewesen wie Pflanzen neu überdenken.

»Vecino« (Spanisch für »Nachbar«) ist ein Kommunikationstool für Stadtbäume. Über »Vecino« können sie mit uns Menschen interagieren.

So soll auf die Existenzberechtigung der Bäume aufmerksam gemacht werden, denn Bäume sind in einer Stadt nicht nur dekorative Elemente, sie leben dort genauso wie wir. Sie sind unsere Nachbarn. Die Unterschiedlichkeit unserer Lebensformen führt dazu, dass die Bedürfnisse der Pflanzen meist unsichtbar bleiben. »Vecino« gibt Stadtbäumen ein Tool in die Hand, sich aktiv in unsern Alltag einzumischen. Die Bäume werden so vom Objekt zum Subjekt.

Schmidt

»Pig & Click« ist eine Website für Schüler*innen und handelt von Landwirt*innen in der Schweinehaltung und den komplexen Entscheidungen, die sie alltäglich treffen müssen.

Entstanden ist der Prototyp eines kurzen Spiels, bei dem die Schüler*innen ihre eigenen Entscheidungen treffen sollen und ihre eigene Bucht gestalten können. Man entscheidet, wie viel Platz die Schweine haben, ob sie Auslauf kriegen, welcher Boden eingebaut wird usw. Dabei sollten Faktoren wie Umwelt, Tierwohl, Wirtschaftlichkeit, Arbeitsaufwand und Verbraucherwahrnehmung berücksichtigt werden. Eingeleitet wird das Spiel durch ein kurzes Intro im Comic-Stil, das den Alltag einer Beispielfamilie im Schweinefleischbetrieb beschreibt und bereits erste Zielkonflikte andeutet.

Schipper

»Ehe ich mich versehe, bin ich Teil des Sturmes« ist eine Auseinandersetzung mit negativen Emotionen, die uns überkommen und wie wir auf sie reagieren. Die Auslöser können vielfältig sein: Ist uns mal wieder ein Fehler unterlaufen, über den wir uns ärgern? Oder wirft uns ein Ereignis unerwartet aus der Bahn? Während einige Menschen achtsamer mit solchen Emotionen umgehen können, werden andere förmlich von einem Sturm der Gefühle überrollt. Sie verlieren sich dabei in eigenen und fremden Erwartungen und lassen sich immer mehr von den schlechten Gedanken mitreißen.

Mein Comic beschäftigt sich assoziativ mit diesen Eindrücken: den Momenten des Haderns, des Sich-Mitreißen-Lassens und der Selbstverurteilung. Er zeigt aber auch, dass da irgendwo in einem selbst etwas ist, das einem Mitgefühl, Geborgenheit und Verständnis schenkt – wenn es sich auch manches Mal gut verstecken mag: das Selbstmitgefühl.

Roder

»Mexican Runner« heißt eigentlich Iker Sanchez. In seiner Heimatstadt Leon de los Aldama betreibt er und seine Familie seit vielen Generationen ein Taco Restaurant. Iker liebt Tacos und jeder liebt Ikers Tacos! Iker bereitet sie seit seiner Kindheit zu. Er schneidet das Gemüse so schnell, dass sein rechter Arm schon viel stärker als der Linke ist. Eines Morgens geht Iker in die Küche. Oh nein, ein Dieb hat das gehütete Taco Familien Geheimrezept gestohlen und versucht auf dem Pferd abzuhauen! Ohne zu zögern, stürzt Iker auf sein Pferd Salvador und reitet ihm hinterher, wenn es sein muss bis ans Ende der Welt!

Rengshausen

Dinge zu reparieren, anzupassen und wertzuschätzen, muss erst wieder gelernt werden. Darin sehe ich eine Chance, Impulse und Inspirationen zu geben sowie zum Umdenken anzuregen. Hier möchte ich insbesondere junge Menschen ansprechen, welche z. B. vor der Not stehen ihre erste eigene Wohnung einzurichten.

Was wäre, wenn man über Bibliotheken nicht nur Bücher, sondern auch Bretter/modulare Möbel leihen könnte? »Valoro« schafft einen flexiblen Rahmen mit der Möglichkeit sich auszuprobieren. Diesen nutzt man nicht nur, sondern erfährt auch die Geschichte und wird ein Teil von ihr. Ein universales Brettersystem, aus dem sich individuell anpassbare Regale und mehr bauen lassen. Diese verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten lassen sich z. B. über Social Media untereinander teilen. Durch die Strukturen des Leihsystems gibt es keine Möbel mehr aus vorschnellen Möbelkäufen, die irgendwann am Straßenrand landen. Einfach zurückgeben und so an die nächsten weitergeben. Aus First-/Secondhand wird X-Hand!

Rauh

»Ein Kaffee 50 Lekë« ist ein illustrierter Bericht über meine allein angetretene Reise durch Albanien. Durch die erzählerische Perspektive reist der Leser persönlich mit und verfolgt die Erlebnisse. Man wird mitgenommen auf eine unvoreingenommene Reise durch ein unbekanntes, aber gar nicht so fernes Land, stets begleitet von bunten Zeichnungen aus dem echten Leben. Die kurzweilige Geschichte soll unterhalten, amüsieren, informieren und vor allem den Mut machen, selbst auf Reisen zu gehen. Das Potenzial einer allein angetretenen Reise eröffnet sich durch die Bekanntschaften mit Einheimischen und Reisenden auf dem Weg und den Gewinn an Selbstbewusstsein und Reife.

Puhahn

»ReSoul« ist ein Multitool, mit dem Kletter*innen und Boulder*innen ihren Kletterschuhen neues Leben geben können, nachdem diese irreparabel kaputt gehen. Im Normalfall steht der/die Nutzer*in nämlich vor der Wahl »Restmüll oder Einlagern« – meist wird sich dann für Letzteres entschieden. Das passiert aus Hoffnung, dass das alte Paar doch noch nützlich wird, aber vor allem, weil in den Schuhen so viel drinsteckt: nicht nur gutes Leder, sondern Erfolge, Schmerzen, Erinnerungen und viel Zeit. Mit »ReSoul« kann diese Beziehung zum Kletterschuh erhalten werden. Um den Einstieg ins Basteln zu erleichtern, besteht die Arbeit nicht nur aus dem Tool selbst, sondern auch aus einer open-source Instagram-Plattform, auf welcher Anleitungen für Bastelprojekte, Tipps und Tricks, Hintergrundwissen und Inspiration zu finden sind.

Pohl

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem gesellschaftlichen Bild beruflicher Pflege beschäftigt. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, was Pflegekräfte alles leisten und es gibt einige Vorurteile gegenüber der Berufsgruppe, die sich hartnäckig halten. Wir beschäftigen uns erst mit Pflege, wenn es unvermeidbar ist und sehen sie noch immer nur als Hilfstätigkeit der Medizin. Doch die Pflege ist deutlich mehr und ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheitssystems. Mein Medium richtet sich daher an Pflegelaien und soll ihnen einen kleinen Einblick in Themen und Probleme der Pflege geben. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Die Gestaltung orientiert sich damit an dem fortwährenden Einsatz der Pflegekräfte, von denen viele zu jeder Tages- und Nachtzeit im Einsatz sind.

Pham

Der nachhaltige Trend des Fahrradfahrens erweckt das Bewusstsein und die Vorteile des Fahrrades. Auch das Lastenrad wird beliebter. Es vereint die Platzvorteile des Autos und die agile Mobilität des Fahrrades.

Ich habe 16 ambitionierte Lastenradfahrer*innen und deren Familien im Alltag begleitet. Diese bestätigen und zeigten mir, dass das Lastenrad ein ernst zu nehmender Zweitwagenersatz sein kann. Es ist in den Städten mobiler, sportlicher, umweltschonender und bietet Platz für alles: für Kinder, Einkäufe, Hunde und sogar für kleine Wochenendausflüge oder Campingfahrten.

In meiner Abschlussarbeit kooperiere ich mit der Marke Velo de Ville des Fahrradherstellers AT Zweirad aus Altenberge.

Das Family Cargo Bike wird den Ansprüchen jedes Familienmitgliedes gerecht und passt sich den Bedürfnissen von Familien an, die sich je nach Alter der Kinder oder Wohn- sowie Wegbedingungen permanent verändern.

Wie das Lastenrad aussieht und funktioniert, werden wir in der Zukunft auf der Straße sehen.

Pfitzner

Eine Social-Media-Kampagne zur mentalen Gesundheit.

Mentale Gesundheit ist ein wichtiges Thema, das Aufmerksamkeit verdient. Leider steht die Psyche noch immer unter einem großen Tabu. Aber wie soll ein Großteil der Gesellschaft empathisch und verständnisvoll auf so ein wichtiges Thema reagieren, wenn es in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig zu sehen und thematisiert ist? Ich möchte mit meiner Social-Media-Kampagne für das Thema sensibilisieren und dazu aufrufen, sich damit zu beschäftigen.

»Stell dich nicht so an!« Das ist dir bestimmt auch schon einmal rausgerutscht, oder? Das geht vielen so. Wichtig ist, sein persönliches Verhalten zu hinterfragen und durch neu erlangtes Wissen anzupassen. Viele Menschen haben Angst, offen über ihre Gefühle zu reden, weil sie häufig von negativen Reaktionen geprägt sind. Wovor hast du Angst?

Niemand ist davor geschützt psychisch zu erkranken oder gar selbst Schuld. Das Thema zieht sich sowohl durch die Wirtschaft und das Arbeitsleben, als auch durch das private und familiäre Umfeld.

Ich wünsche mir, dass wir offener über Gefühle und mentale Belastungen reden können. Was wünschst du dir?

Owerin

»Wenn das Wuchern zur Wucht wird. Endometriose« – ist das Motto meines Projektes. Es geht darum, Endometriose in die Öffentlichkeit zu rücken, weil viele Frauen darunter leiden, aber die Probleme, die die Unterleibserkrankung mit sich bringt, nicht ernst genommen werden. Mit einer Kampagne möchte ich resignierte Frauen oder Heranwachsende dazu ermutigen, ihre Unterleibsschmerzen ernst zu nehmen und dazu bewegen, sich mit der chronischen Krankheit auseinanderzusetzen. Mit provokanten Suggestiv-Fragen greife ich das auf, was Indizien für Endometriose Betroffene sein könnten. Ein kritischer Punkt in der heutigen Zeit ist das Bagatellisieren von Menstruationsschmerzen oder starken Blutungen. Daher ist eine kommunikative und nicht polarisierende Darstellung sowie eine Weiterleitung an Spezialisten entscheidend.

Oleschinski

Es wird zu wenig über das Scheitern gesprochen. Wir stellen unsere Erfolge und Stärken gern gut sichtbar ins Regal und kehren die Schwächen und Misserfolge lieber unter den Teppich, statt unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen und ihnen den Umgang mit ihren eigenen Fehltritten zu erleichtern. Jeder scheitert in seinem Leben an irgendwas, aber jeder denkt, er sei der Einzige.

»Das Vorsprechen« ist ein Blick unter meinen Teppich: Eine wahre Geschichte über Misserfolg, Selbstwert und Dinge, die ich gern gewusst hätte, als mein verbissener Kindheitstraum zwei Jahre lang an den Aufnahmevorsprechen von Schauspielschulen scheiterte und mein ganzes Selbstbild in sich zusammenfiel.

Nakahara

Museen, Galerien, öffentliche Einrichtungen und Freiräume – Kunst braucht diese Orte, um für die breite Öffentlichkeit zu existieren. Hier wird ein Rahmen geschaffen, der Rezipient*innen den Zugang zu den Werken und dem Kontext ermöglicht.

Fokus dieses Projektes ist das Schaffenswerk von Masao Nakahara, freischaffender Künstler mit Sitz in Düsseldorf, der Anfang der 80er-Jahre aus Japan nach Deutschland kam. Diese Arbeit ist eine digitale Inszenierung – ein Versuch, die einzelnen Schaffensphasen des Künstlers in direkter Verknüpfung zu seinem biografischen Kontext darzustellen. Eine Archivierung der Werke auf informativer Ebene wird unterstützt durch Inhalte, die den emotionalen Kontext bieten. Exemplarisch werden zwei Phasen des Künstlers aufgeführt und in Zukunft durch weitere ergänzt. Die Zweisprachigkeit des Künstlers findet in den unterschiedlichen Medien auf funktionaler Ebene ihren Ausdruck. Klar ist – dieses Projekt bleibt eine Abbildung, ein konzipierter Hybrid. Das Original liegt in einem Keller in Düsseldorf.

Mühlenfeld

Betrachtet man die Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien, fällt auf, dass diese oft nicht ausreichend lesefreundlich gestaltet sind. Dabei ist bewiesen, dass sich die typografische Gestaltung auf das Verständnis der Lesenden auswirkt. Das Zitat einer Schülerin verdeutlicht, wie sich die Gestaltung eines Textes auf die Orientierungsmöglichkeiten auswirken kann: »Wenn es Überschriften gibt, dann weiß man direkt, worum es in dem Text darunter geht. Und man weiß, wo der Text anfängt. Ohne Titel weiß man manchmal gar nicht, wo der Text auf einer Seite anfängt.«

Ohne Texthierarchien – ohne eine gestalterische Abgrenzung der Textgruppen wie Titel, Zwischenüberschriften und Marginalien – haben Lesende Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Eine typografische Gestaltung ermöglicht es, Texte zu gliedern, Inhalte zu strukturieren und Bezüge zu schaffen. Das Projekt verdeutlicht, wie Typografie das Verständnis von Inhalten unterstützt und gibt Empfehlungen zur Erstellung von Materialien. Wenn wir Typografie als ein lernbares Handwerk betrachten, ist es für jede*n möglich, Texte verständnisfördernd zu gestalten und Inhalte noch besser zu vermitteln.

Moser

Die entwickelte Produktfamilie schafft durch eine neue Bandbreite an Sinneserfahrungen der digitalen Welt neue Möglichkeiten der real/digitalen Assoziation. Sie verbindet so reale mit digitaler Welt. Die Produkte zeigen den profitorientierten Anspruch an die Digitalisierung, Produkte und Dienstleistungen im Grundsatz nicht auf menschliche Bedürfnisse zu optimieren, sondern vielmehr, den Menschen in stetigem Konsum zu binden, indem Fortschritt durch technologisch überladene Produkte vorgetäuscht wird.

Zehn Produkte zeigen einen Wandel von vermeintlicher Nützlichkeit hin zu immer absurderen Interpretationen hochtechnisierter, aber unreflektierter Produkte, deren Mehrwert auf den ersten Blick groß wirkt, bei genauerem Hinsehen aber fraglich wird. Durch die Produkte wird – wenn sich der Nutzer erwischt, wie er diese als sinnvoll erachtet – ein echtes Reflexionsmoment erzeugt, das durch die Selbsterkenntnis des Verfangenseins im Technopol stärker wirkt als eine direkte Konfrontation.

Mihajlovic

Ich möchte Kindern abstrakte Begriffe durch eine Serie näher bringen, in der jede Episode ein abstraktes Thema wie Geheimnisse, Emotionen oder Ehrlichkeit erklärt.

Ich habe mich für Kinder von 7 bis 12 Jahren als Zielgruppe entschieden, weil ich es für wichtig finde, den Kindern abstrakte Begriffe richtig zu erklären, da sie diese am spätesten, aber auch am schwersten begreifen.

Kinder müssen diese Konzepte verstehen, damit sie sich selbst und andere verstehen können.

Sie müssen sowohl ihre Emotionen erkennen können als auch die geeignete Art und Weise finden, sie auszudrücken.

Ich habe ein animiertes Video als Medium gewählt, um den Kindern die Inhalte am besten näherzubringen und die Aufmerksamkeit der Kinder mit der Dynamik, die dieses Medium mit sich bringt, zu halten.

Luhmann

Bei Multiple Sklerose-Betroffenen greift das eigene Immunsystem das zentrale Nervensystem an, was zu vielen Krankheitssymptomen führen kann. Unter den möglichen Symptomen finden sich unter anderem Kraftlosigkeit der Arme, Missempfindungen in den Händen oder Gleichgewichtsstörungen. Die Symptome können sich schubförmig zeigen und sich über mehrere Tage wieder abbauen – oder bleiben. Die Krankheit kann nur mit Medikamenten bekämpft werden, das Leben mit den Folgen kann jedoch durch Physio- & Ergotherapie verbessert und die Selbstständigkeit länger erhalten bleiben. Ich möchte mit meiner Produktidee dazu einladen, dass MS-Betroffene ergänzend zur Physio- & Ergotherapie im Alltag in Bewegung bleiben – und dadurch ganz nebenbei verschiedene Körperfunktionen trainieren. Stellvertretend für diese Idee habe ich eine Kaffeemühle gestaltet, die nicht stigmatisieren oder an die Krankheit erinnern soll, aber durch die Bedienung nebenher Ausdauer, Kraft und Sensorik trainiert.

Lorenz

Ich wusste eine lange Zeit nicht, wo mich die Reise des Designstudiums hinführen soll. Über Produkt- und Illustrationsdesign ging es dann schließlich zum Imagefilm-Videodreh im Mediendesignbereich. Für diesen Kurzfilm habe ich eine Klaviermelodie kreiert. Im Februar 2020 habe ich begonnen, mit einem Programm namens »Ableton« Beats und Melodien zu kreieren. Daraufhin habe ich im Januar einen Track aufgenommen mit zwei anderen Künstlern, welchen ich letztendlich in meiner Bachelorarbeit verfilmt habe. Es geht inhaltlich um politische Enttäuschung, Fassungslosigkeit, Systemkritik und unser Umgang mit diesen Problematiken. Es soll aufmerksam machen, dass irgendetwas in der Politik (Klima, Wirtschaft…) nicht richtig läuft. Das habe ich versucht, narrativ anhand eines Tagesablaufs von einem Politiker visuell darzustellen. Ich danke vor allem Mark Witten + Johannes Riedel, RasTimBo, Malin Schulte und selbstverständlich allen anderen, die mir dieses Herzensprojekt ermöglicht haben.

Lee

Wann sind wir eigentlich erwachsen? Wann sollten wir erwachsen sein? Und wieso scheinen alle anderen immer weiter im Leben zu sein als man selbst?

Der Kurzfilm »Right on time« begleitet die Protagonistin in einem Monolog, in dem sie sich genau diese Fragen stellt. Sie betrachtet ihr Leben im Vergleich zu den Menschen in ihrem Umfeld und fragt sich, wieso sie das Gefühl hat, nicht erwachsen zu werden.

Am Ende bleibt die Frage »Ist es vielleicht doch genau richtig, da zu stehen, wo man gerade ist?«

Die Animation soll einen Anstoß geben, das eigene Leben nicht immer im Vergleich zu dem der anderen zu sehen. Sie soll dem großen Wort »Erwachsen« den Druck nehmen. Denn wer weiß denn schon, was das eigentlich bedeutet.

Lange-Wichmann

Mit meiner Kampagne »Mental Thing« lenke ich den Fokus auf ein Problem, welches nur selten im Vordergrund steht: Die Emotionen von Männern.

Viele Männer leiden unter Emotionen wie Angst oder Traurigkeit im Stillen und tragen dies nicht nach außen aufgrund von Scham. Ich möchte Männer dazu motivieren, sich selbst wieder die Erlaubnis zu geben, auch unangenehme Emotionen zu empfinden. Denn erst dann kann auch auf diesen eingegangen werden. Ich stelle den Satz »Ein richtiger Mann…« in Frage und zeige, dass jeder Mann Männlichkeit für sich selbst definiert.

Mit meiner Website biete ich Männern mit emotionalem Ballast die Möglichkeit, sich einen gesunden Umgang mit unangenehmen Emotionen anzueignen oder sich professionelle Hilfe zu holen. Emotionen haben es verdient, gesehen zu werden und sich drum zu kümmern; egal, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt.

Camen

Einsamkeit ist nicht nur in Zeiten einer Pandemie ein allgegenwärtiges, furchteinflößendes Thema. Doch was passiert, wenn wir uns diesem Gefühl stellen? Uns in ihren Strudel reißen lassen und versuchen, Ursachen zu durchleuchten? Und ist all der Nebel erst einmal fort: Vielleicht gibt es auch Schönheit im Alleinsein?

Mit collagierten Illustrationen und handgeschriebenem Text gehe ich in »Heimweh Zuhause« Hand in Hand mit Leser*innen diesem Gefühl auf den Grund. Entstanden ist ein kleines Buch, welches zum Verweilen und Reflektieren einlädt. Besonders die Motive von Häusern spielen in den Illustrationen eine tragende Rolle; krumm und schief stehen sie da, jedes individuell wie die Menschen, die darin wohnen. Doch wir können nur ihre Fassade betrachten – Was in ihnen vorgeht, bleibt uns auf den ersten Blick, verborgen.

»Heimweh Zuhause« soll kein Ratgeber sein – Vielmehr ist es ein Anstoß zum Nach- und Umdenken.

Bustorff

»ERWARTUNGEN« ist eine filmische Einladung zur Auseinandersetzung mit einem Thema, das jeden von uns betrifft. Erwartungen begegnen uns in Form unserer eigenen Erwartungshaltung an uns selbst und andere, als Erwartungen, die Dritte an uns haben, oder gar als vermeintliche Erwartungen – Erwartungen, die von uns vorausgesetzt werden, ohne ihr Vorhandensein zu hinterfragen.

Erwartungen bestimmen unser Handeln – und das, ohne dass es uns immer in vollem Maße bewusst wäre. Sie können bestenfalls unseren Ehrgeiz beflügeln oder in negativer Ausprägung übergroßen Druck erzeugen.

Im Film wird die wenig greifbare, immaterielle Qualität von Erwartungen mit dem Stilmittel der bildlichen Projektion auf eine Protagonistin visualisiert. Die entstehende Interaktion zwischen beiden Bildebenen – Darstellerin und projizierter Erwartung – verdeutlicht dabei, welchen Raum Erwartungen in unserem Leben einnehmen und in welch großer Bandbreite sie Wirkung entfalten.

Buschhausen

Das große Problem von Merchandise im Musicalbereich ist meiner Meinung nach, dass er oft kitschig und lieblos gestaltet ist. Letztendlich sieht man häufig nur Produkte mit aufgedruckten Motiven. Mit einer fundierten Gestaltung hat das wenig zu tun. Mein Ziel war es eine Merchandise Linie für ein Musical des Festspielhauses Neuschwanstein zu gestalten, welche bestmöglich auf die Kaufbedürfnisse des Kunden angepasst ist und elegant und zeitgemäß präsentiert wird. Dabei lag der Fokus auf einer reduzierten und minimalistischen Gestaltung, wobei jedoch der Inhalt nicht unberücksichtigt bleibt. Mit Hilfe von Typografie und aussagekräftigen Motiven wurde der kulturelle und inhaltliche Wert des Musicals auf einer Auswahl an Produkten bestmöglich dargestellt.

Musicalmerchandise muss also nicht immer lieblos und kitschig gestaltet sein, es kann auch anders funktionieren und das wollte ich mit meinem Konzept beweisen.

Alsaadi

»Aladdin und das Paket« ist eine illustrierte Kurzgeschichte, die von Vorurteilen, Rassismus und dazugehörigen Schubladendenken handelt. Die erste Inspiration meiner illustrierten Kurzgeschichte ist aus einer echten Situation aus meinem Leben entstanden. Die Geschichte spricht hier auch deshalb das Thema Queerness an, da die Hauptfigur eine Drag Queen ist. Ich selbst gehöre einer Minderheit an, in dieser wiederum gehöre ich zu einer weiteren Minderheit. Eine, die den Normen in der Gesellschaft nicht entspricht. Damit ist meine Abschlussarbeit ein sehr persönliches Projekt, das mit eigenen Erfahrungen entstanden ist und mich während des Zeichnens oft zum Nachdenken gebracht hat.

Aber

Das Projekt »Inner & Outer Kabul« beschäftigt sich mit der Hauptstadt Afghanistans abseits der dominierenden westlich-medialen Darstellung, die das Bild des Landes in unserem kollektiven Gedächtnis prägt. Es verdeutlicht eine Ambivalenz der Perspektiven, indem hier vor allem meine subjektive Sicht als Teil der afghanischen Diaspora deutlich wird. Die Arbeit ist ein persönliches Porträt sowie ein dokumentarisches Fotoessay und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Signifikanz der Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten der Stadt: Marktstände, Spaziergänge, Architektur… Es ist ein Versuch, das visuelle Archiv der Stadt zu erweitern, sich ihr zu nähern und die bisherigen Vorstellungen infrage zu stellen.

Küppers

Was soll mein letztes Projekt an der MSD sein?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich von meinem Alltag inspirieren lassen. So viele Möglichkeiten und interessante Themen. Dann kam ich auf meinen Onkel, der Gitarrist und Gitarrenlehrer ist. Er unterrichtet und spielt selbstständig auf Konzerten. Dann kam jedoch die Corona-Pandemie und er konnte seiner Passion nicht mehr nachgehen. Jetzt, wo sich alles lockert, kann es langsam wieder losgehen. Dafür wollte ich seine Arbeit mit meiner Gestaltung verbinden und heraushebend präsentieren. Deswegen habe ich eine Internetseite gestaltet, um mögliche Interessenten von seiner Arbeit zu überzeugen. Abschließend kann ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat, Musik in einer anderen Perspektive zu präsentieren und freue mich über das Ergebnis.

Teigler

Während uns einerseits »die große Geschichte« der nationalsozialistischen Vergangenheit aus dem Unterricht, der Literatur und dem Film bekannt ist, fällt es häufig schwer, die eigene Familiengeschichte darin einzuordnen. Meist sind es nur fragmentarische Erzählungen, die in Erinnerung bleiben.

Der »Zwischenspeicher« macht das Zusammenspiel von öffentlicher Erinnerungskultur und dem Familiengedächtnis räumlich erfahrbar. Außerdem bietet er die Möglichkeit, Erinnerungen an die eigene Familiengeschichte in die Ausstellung zu integrieren.

So entsteht ein Ausstellungskonzept, das dazu anregt, das Wissen über die Vergangenheit der eigenen Familie zu reflektieren und sich auf Spurensuche zu begeben. Die Erinnerungen, die durch die Ausstellung generiert werden, können wiederum archiviert und zu einem späteren Zeitpunkt gesammelt ausgestellt werden.