Kahnert

Pipifax ist ein Buch für große und kleine Menschen. Für die, die noch in die Hose machen und die, die es dann wegmachen. Meine Idee ist, dass das Buch die Kinder über die Problematik und Lösungsmöglichkeiten informiert und für die Familien einfache Therapiemöglichkeiten (für den Hausgebrauch) erklärt.

Bunt illustrierte Erklärseiten für die Kinder wechseln sich ab mit Doppelseiten, die Erklärungen für die Erwachsenen liefern.

Im Buch begleiten die Kinder Emil, der nachts einnässt, und Selma, die tagsüber einnässt. Angefangen damit den Kindern allgemeine Sorgen und Ängste zu nehmen, geht es über die Erklärung der Anatomie in die Behandlungsmethoden der jeweiligen Störungen. Auch die Angst vor der Arztpraxis wird den Kindern genommen und genau erklärt, welche Untersuchungen bevorstehen können.

Am Ende befinden sich 3 kopierbare Therapiepläne für die Kinder und ein Anamnesebogen für den Arztbesuch.

Köhler

Ich befasse mich damit, wie sich ein abstrakter Text, abstrakte Denkstrukturen in visuell einfach lesbare Bilder übertragen lassen, welche Stimmung erzeugt wird.

Vom Gedicht zum Bild und umgekehrt vergeht ein Reifeprozess. Bildskizzen sind die Samen, erste Ausführungen sind erste Knospen, aber oft braucht das Bild dann noch Pflege, bis ich es für reif erkläre. »FRUECHTE« sind Titel und Ergebnis meiner Arbeit: Die Früchte aus Bild- und Textkreuzung, Früchte aus dem Studium, meinem Werdegang.

Entstanden ist ein Gedichtheft aus eigenen Gedichten, welche mal mehr assoziativ und subtil, mal wortgetreuer bebildert sind. Inspiratives Blättern.

Clackson

In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Frage »Wieso sind uns Sammlungen so wichtig?«. »This is a collector’s edition« ist eine Reihe von 12 geplanten und bislang 4 umgesetzten illustrierten Kurzgeschichten, die sich jeweils mit unterschiedlichen Aspekten des Sammelns beschäftigen. In den Geschichten erhalten wir einen Einblick in das Leben und die Motivation der sammelnden Personen. Gleichzeitig werden auf philosophischer Ebene Aspekte wie der Wert von Objekten, Erwartungen an öffentliche Sammlungen, Vorurteile gegenüber Sammlern und die Betrachtung menschlicher Beziehungen behandelt. Während der Text, der/dem Sammler*in eine Stimme verleiht, transportieren die Illustrationen die nicht so offensichtlichen Zwischentöne und Hintergründe. Da das Projekt aus mehreren zusammengehörenden Einzelheften besteht, werden die Leser angeregt, sie zu sammeln und so eigene Sammelerfahrungen zu machen.

Ewert

»Kopfgewitter – da braut sich was zusammen« ist eine spielerische und wissensvermittelnde Auseinandersetzung mit dem Thema Migräne. Schon vor meinem Bachelor Semester fiel mir das mangelnde Angebot an Kinderbüchern zum Thema Migräne auf. Durch den persönlichen Bezug lag mir die Bearbeitung des Themas sehr am Herzen. In der Geschichte erlernen die Protagonisten Theo und Ida durch spielerische Aufgaben, welche Auslöser und Symptome ein*e Betroffene*r aufweist und mit welchen Hilfsmitteln der Person geholfen werden kann. Das Buch geht auf Mitgefühl und Hilfsbereitschaft bei Kindern ein und versucht ihnen dies spielerisch und mit Spaß zu vermitteln.

Das Medium bietet betroffenen Personen durch die Erklärungen eine ideale Unterstützung während der Migräneanfälle, die zusätzlichen Schmerzkarten im Anhang können zudem mit in den Alltag integriert werden.

Fetköter

In den deutschen Charts, den Line-ups großer Festivals oder in den Playlists gängiger Streaming-Dienste sucht man oft vergeblich weibliche Hip-Hop-Künstlerinnen. Das liegt nicht daran, dass es keine gibt. Frauen im Deutsch-Rap sind nur weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen. Der Ausdruck »female rap« ordnet Künstler*innen aufgrund ihres Geschlechtes einer Kategorie zu, anstatt musikalische Kriterien heranzuziehen. Dabei gibt es genauso wenig Frauen-Rap wie Männer-Rap – es gibt nur Menschen, die rappen.

Das Posterzine »there is no female rap« setzt genau an diesem Punkt an und portraitiert in Form einer visuellen Playlist sechzehn Akteurinnen der deutschen Rap-Szene. Jedes Poster umfasst eine informierende Ebene mit Interviews, Artikeln und Fakten sowie eine inszenierende Ebene, auf der mithilfe unterschiedlicher Techniken illustrative Interpretationen der Rapperinnen und ausgewählter Lyrics stattfinden. Der Fokus liegt dabei auf der analogen Umsetzung von Bildmotiv und Typografie.

Fürst

»Calisthenics« ist eine junge Sportart, bei der es darum geht, mit dem eigenen Körpergewicht Krafttraining zu machen. Regeln gibt es nicht, es geht um »Freestyle«. Man braucht nichts anderes als den eigenen Körper. »anytime, anywhere!« Viele sind sich der unzähligen Übungen, die es beim Eigengewichtstraining für jedes Fitnesslevel gibt, nicht bewusst. In meinem Lehrbuch möchte ich möglichst viele Übungen, die hauptsächlich übers Internet entstanden und bekannt wurden sammeln und kategorisieren. Es soll dazu motivieren, das eigene Training selbst zu gestalten und durch Darstellung der vielen Möglichkeiten die Kreativität bei dem Sport anregen.

Hennigfeld

Jeder kennt das Gefühl, es wird dunkel, ihr liegt im Bett. Ihr zieht die Decke ganz fest über euch. Voller Angst achtet ihr darauf, dass auch ja kein Arm, Bein oder auch nur der Fuß hervorguckt, aus Angst, dass das Monster, das unter dem Bett haust, zupackt und euch unter das Bett zerrt.

Aber was ist, wenn das Monster unter dem Bett gar nicht so schrecklich ist, wie wir denken? Wenn das Monster genau so viel Angst vor der Dunkelheit hat wie wir?

Mit dieser Frage habe ich mich bei meinem Bachelor beschäftigt. In meinem Kinderbuch folgen wir dem Monster unter dem Bett (Bob), das eine fürchterliche Angst vor der Dunkelheit hat.

Das Kind, unter dessen Bett das Monster lebt, hat tags zuvor das Nachtlicht abgegeben. Nun muss Bob sich auf die Suche danach machen.

Auf seiner Suche trifft es auf andere Monster, die die Dunkelheit ebenfalls fürchten. Bob muss mutig zu sein, um seinen neuen Freunden zu helfen und lernt, dass die Finsternis gar nicht so schlimm ist, wie er gedacht hat.

Skaya

In meiner Abschlussarbeit entwickelte ich ein Lehrbuch zur Darstellung der menschlichen Figur. Die Übungen verbinden unterschiedliche Lehrtraditionen aus der Kunstpädagogik und richten sich vor allem an junge Kunst- und Designstudierende. Das Konzept eignet sich allerdings für alle, die sich für das Thema interessieren. Das Lehrkonzept enthält malerische, plastische, digitale und mixed media Darstellungsweisen. Es hilft Blockaden zu lösen, assoziatives Denken zu entwickeln und kommt dann erst zu klassischen Grundlagen (wie Perspektive, Schraffur, Plastizität). Das Projekt ist interdisziplinär. Viele Künstler vergessen während ihrer Arbeit, sich um ihren eigenen Körper zu kümmern. Eingestreute Dehn- und Mobilisationsübungen begleiten daher den ganzen Kurs »The Body: New Approaches to Sketching and Stretching«.

Trauth

Ich habe das Buch »Jane Eyre« von Charlotte Brontë illustriert und das Buchlayout gestaltet. Das Ziel der Illustrationen ist, die romantische und düstere Stimmung des Romans einzufangen. Dafür habe ich mit einer Kombination aus Fineliner und Bleistift gezeichnet. Im Buch begleitet man die Protagonistin aus der Ich-Perspektive durch ihr Leben und erhält einen persönlichen Einblick in ihre Gedanken. Deshalb ist ein wichtiges Thema der Gestaltung, dass sich die Illustrationen fließend in den Text einfügen, um den Eindruck eines Notiz- oder Tagebuchs zu geben.

Schmidt

»Pig & Click« ist eine Website für Schüler*innen und handelt von Landwirt*innen in der Schweinehaltung und den komplexen Entscheidungen, die sie alltäglich treffen müssen.

Entstanden ist der Prototyp eines kurzen Spiels, bei dem die Schüler*innen ihre eigenen Entscheidungen treffen sollen und ihre eigene Bucht gestalten können. Man entscheidet, wie viel Platz die Schweine haben, ob sie Auslauf kriegen, welcher Boden eingebaut wird usw. Dabei sollten Faktoren wie Umwelt, Tierwohl, Wirtschaftlichkeit, Arbeitsaufwand und Verbraucherwahrnehmung berücksichtigt werden. Eingeleitet wird das Spiel durch ein kurzes Intro im Comic-Stil, das den Alltag einer Beispielfamilie im Schweinefleischbetrieb beschreibt und bereits erste Zielkonflikte andeutet.

Schipper

»Ehe ich mich versehe, bin ich Teil des Sturmes« ist eine Auseinandersetzung mit negativen Emotionen, die uns überkommen und wie wir auf sie reagieren. Die Auslöser können vielfältig sein: Ist uns mal wieder ein Fehler unterlaufen, über den wir uns ärgern? Oder wirft uns ein Ereignis unerwartet aus der Bahn? Während einige Menschen achtsamer mit solchen Emotionen umgehen können, werden andere förmlich von einem Sturm der Gefühle überrollt. Sie verlieren sich dabei in eigenen und fremden Erwartungen und lassen sich immer mehr von den schlechten Gedanken mitreißen.

Mein Comic beschäftigt sich assoziativ mit diesen Eindrücken: den Momenten des Haderns, des Sich-Mitreißen-Lassens und der Selbstverurteilung. Er zeigt aber auch, dass da irgendwo in einem selbst etwas ist, das einem Mitgefühl, Geborgenheit und Verständnis schenkt – wenn es sich auch manches Mal gut verstecken mag: das Selbstmitgefühl.

Rauh

»Ein Kaffee 50 Lekë« ist ein illustrierter Bericht über meine allein angetretene Reise durch Albanien. Durch die erzählerische Perspektive reist der Leser persönlich mit und verfolgt die Erlebnisse. Man wird mitgenommen auf eine unvoreingenommene Reise durch ein unbekanntes, aber gar nicht so fernes Land, stets begleitet von bunten Zeichnungen aus dem echten Leben. Die kurzweilige Geschichte soll unterhalten, amüsieren, informieren und vor allem den Mut machen, selbst auf Reisen zu gehen. Das Potenzial einer allein angetretenen Reise eröffnet sich durch die Bekanntschaften mit Einheimischen und Reisenden auf dem Weg und den Gewinn an Selbstbewusstsein und Reife.

Oleschinski

Es wird zu wenig über das Scheitern gesprochen. Wir stellen unsere Erfolge und Stärken gern gut sichtbar ins Regal und kehren die Schwächen und Misserfolge lieber unter den Teppich, statt unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen und ihnen den Umgang mit ihren eigenen Fehltritten zu erleichtern. Jeder scheitert in seinem Leben an irgendwas, aber jeder denkt, er sei der Einzige.

»Das Vorsprechen« ist ein Blick unter meinen Teppich: Eine wahre Geschichte über Misserfolg, Selbstwert und Dinge, die ich gern gewusst hätte, als mein verbissener Kindheitstraum zwei Jahre lang an den Aufnahmevorsprechen von Schauspielschulen scheiterte und mein ganzes Selbstbild in sich zusammenfiel.

Camen

Einsamkeit ist nicht nur in Zeiten einer Pandemie ein allgegenwärtiges, furchteinflößendes Thema. Doch was passiert, wenn wir uns diesem Gefühl stellen? Uns in ihren Strudel reißen lassen und versuchen, Ursachen zu durchleuchten? Und ist all der Nebel erst einmal fort: Vielleicht gibt es auch Schönheit im Alleinsein?

Mit collagierten Illustrationen und handgeschriebenem Text gehe ich in »Heimweh Zuhause« Hand in Hand mit Leser*innen diesem Gefühl auf den Grund. Entstanden ist ein kleines Buch, welches zum Verweilen und Reflektieren einlädt. Besonders die Motive von Häusern spielen in den Illustrationen eine tragende Rolle; krumm und schief stehen sie da, jedes individuell wie die Menschen, die darin wohnen. Doch wir können nur ihre Fassade betrachten – Was in ihnen vorgeht, bleibt uns auf den ersten Blick, verborgen.

»Heimweh Zuhause« soll kein Ratgeber sein – Vielmehr ist es ein Anstoß zum Nach- und Umdenken.

Alsaadi

»Aladdin und das Paket« ist eine illustrierte Kurzgeschichte, die von Vorurteilen, Rassismus und dazugehörigen Schubladendenken handelt. Die erste Inspiration meiner illustrierten Kurzgeschichte ist aus einer echten Situation aus meinem Leben entstanden. Die Geschichte spricht hier auch deshalb das Thema Queerness an, da die Hauptfigur eine Drag Queen ist. Ich selbst gehöre einer Minderheit an, in dieser wiederum gehöre ich zu einer weiteren Minderheit. Eine, die den Normen in der Gesellschaft nicht entspricht. Damit ist meine Abschlussarbeit ein sehr persönliches Projekt, das mit eigenen Erfahrungen entstanden ist und mich während des Zeichnens oft zum Nachdenken gebracht hat.