Klostermeyer

Unsere Gedanken wandern pausenlos. Hinein in die Tiefen des Meeres, in die Höhen der Wolken oder zwischen dem Leuchten der Sterne umher. »luzid« ist ein Bookazine, das vom Träumen erzählt – von den kleinen, gedanklichen Pausen am Tag und den verzerrt zusammengesetzten Wiedergaben der Nacht: Die Tagträume und Nachtträume.

Während die flüchtigen Tagträume unsere Erinnerungen abrufen, die Zukunft planen oder uns einfach in Fantasiewelten leiten, sind die abstrakten Nachtträume eine Verarbeitung dessen, was uns innerlich beschäftigt. Die beiden vermeintlichen Gegenüber stehen im ständigen Dialog zueinander und werden im Bookazine eng miteinander verbunden.

Dabei definiert »luzid« beide Traumwege als elementare Teile auf dem Weg des ausgeglichenen Lebens. Es betrachtet sachlich die Zustände neu und schafft emotionale Gedankenreisen zu den eigenen, oft unbewussten Wünschen. Es ist eine Einladung, sich bewusster Zeit zum Träumen zu nehmen und sich dadurch des eigenen Selbst klarer zu werden.

Kron

Den Lkw kennen wir meist, wenn wir uns über ihn aufregen. Er fährt auf der rechten Spur und ist zu langsam, zu groß, zu laut. Trotz seiner enormen Relevanz spielen sich die Arbeitsprozesse und der Berufsalltag von Fahrer*innen meist im gesellschaftlichen Hintergrund ab. »Was meinst du, wenn wir 14 Tage sagen würden, wir bewegen unsere Lkws gar nicht. Dann hast du im Supermarkt nichts mehr. Ja, nirgendwo.« – Dieter, Lkw-Fahrer.

»Track and Trace« nimmt diese Thematik auf und ergreift mit den Dimensionen eines Lkws Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum. Die Ausstellung gibt durch ein Zusammenspiel aus statischen Fakten und persönlichen Geschichten einen Einblick in die Strukturen und Realitäten des Güterverkehrs. Durch das Scannen von QR-Codes sind die Geschichten nicht nur grafisch, sondern auch auditiv erlebbar. Sie geben den Lkw-Fahrer*innen Raum zu Wort zu kommen und bauen die Anonymität zu der Berufsgruppe ab.

Kovermann

In meiner Bachelorarbeit setzte ich mich mit einem Markenrelaunch der Fahrschule Mann auseinander. Eine besondere Herausforderung war trotz bestehenden Naming seiner Diskriminierung entgegenzuwirken und in der Realisierung gleichermaßen eine höchstmöglich flexible Gestaltung für die verschiedenen Produkte zu entwickeln. Viele Designs sind bereits veraltet und bedürfen einer Zielgruppenorientierteren, moderneren Anmutung. Durch ein dynamisches Konzept, welches sich flexibel anpassen lässt, kann sich die Marke nun auf den verschiedensten digitalen Kanälen etablieren und in Alleinstellung gegenüber der Konkurrenz hervorstechen.

Jochens

Auf Behance und Instagram sehen wir fertige Arbeiten, beeindruckende Animationen, perfekt ausgeleuchtete Produktfotos, abwechslungsreiche Portfolios, einschüchternd gut gestaltete Doppelseiten – ein Trend gejagt vom nächsten. Hinter jeder dieser gestalterischen Arbeiten verbirgt sich jedoch ein Prozess von Höhen und Tiefen, den man leicht aus den Augen verlieren kann. Kreatives Denken und kritisches Hinterfragen lassen sich nach Beenden der Arbeitszeit nicht herunterfahren wie den Laptop. Das führt oft dazu, dass hohe Ansprüche an kleine Dinge gestellt werden oder ein gestalterisches Problem einem den Schlaf raubt. Genauso wenig kann man Kreativität erzwingen, wenn man sich am nächsten Tag mit einer langen To-Do-Liste wieder an die Arbeit macht.

Wie die persönliche und gestalterische Identität zusammenhängen, worüber sich der eigene Geschmack definiert, wie Kreativität von unserem mentalen Zustand beeinflusst wird, wie man mit Trends umgehen sollte und warum kleine Selbstzweifel normal sind, behandelt die erste Ausgabe von »ISSUE«.

Diederich

Design ist für mich ein Prozess, der geprägt ist von Entscheidungen. Ein selbstkritisches Auf und Ab, das als Ergebnis eine klare, zugängliche und zielgerechte Kommunikation verspricht.

In meiner Abschlussarbeit habe ich den visuellen Auftritt für das Unternehmen Souleashes konzipiert und entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Manufaktur im Herzen von Münster, die mit viel Liebe Accessoires für Vierbeiner und deren Besitzer herstellt. Das kleine Unternehmen wurde 2015 gegründet und nach einem Inhaberwechsel in diesem Jahr entschied man sich für einen visuellen Neustart. Hinter Souleashes steckt nun ein junges Paar, das sich den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt hat.

Das von mir entwickelte Corporate Design unterstreicht die Liebe zum Detail und die Qualität der verwendeten Materialien, die im Fokus des Unternehmens und dessen Produkten steht. Es zeichnet sich durch ein individuelles und persönliches Erscheinungsbild aus, welches auf die handwerklichen Prozesse anspielt.

Drüppel

»Drag Queentett« behandelt Corporate Identity, Online Auftritt als auch Merchandise des House of Blænk. Das House of Blænk sind fünf Drag Queens aus der Umgebung, die sich als Entertainmentgruppe zusammengeschlossen haben. Wichtig bei der Gestaltung war es mir, das House of Blænk best möglich für Kunden und Fans zu repräsentieren, aber dennoch jeder Queen ihren eigenen Raum zu geben.

Engel

In einer Zeit, in der die Welt zusammenrückt und Grenzen zwischen kreativen Disziplinen verschwimmen, bietet das Magazin »INTERSPACE« eine interdisziplinäre Schnittstelle. Ausgangspunkt ist der architektonische Raum für zeitgenössische Kunst, Design und Architektur. Es entsteht eine kollaborative Vernetzung von Kreativschaffenden: Ein Zwischenraum, in dem diese zusammenfinden, atmen und sich präsentieren. Hier findet eine Öffnung und Zugänglichkeit der Disziplinen statt, um einen tiefgehenden Einblick in die komplexe Thematik des Raums und dessen materiellen und immateriellen Facetten zu gewähren. Wie denken wir als Gesellschaft die Zukunft und Rolle von Räumen? Welchen Platz übernimmt dabei die Digitalisierung? Wie gehen wir mit zweidimensionale oder künstlerische Artefakte im Raum um? Wo können außenstehende Menschen in ein kulturelles Erlebnis eingebunden werden? Durch eine Beleuchtung agierender Figuren und geführten Interviews erhoffe ich ein Stück weit Klarsicht zu schaffen.

Engelbergs

Was ist das – ein Junge, ein Mann? Das Magazin bietet einen zum Reflektieren anregenden und dringend notwendigen Blick darauf, inwiefern internalisierte und kulturelle Vorstellungen von Männlichkeiten nicht nur gesamtgesellschaftlichen Prozessen schaden, aber vor allem auf den Schultern der Männer selber lastet. Was wir tun können, um einen Wandel herbeizuführen, der es allen Männern erlaubt, sich als Mensch mit seiner individuellen und komplexen Persönlichkeit zu entfalten. Manchmal lohnt es sich, stereotypisches Denken zu überwinden und traditionell zugeschriebene Geschlechterstigmen, die uns auf eine illusorisch binäre Weise trennen, zu hinterfragen. Der Dialog darüber muss so bereichernd, authentisch und inklusiv wie möglich sein, um ein tieferes Verständnis für die männliche Erfahrung zu erlangen, eine Erfahrung, die über patriarchale Klischees hinaus geht. Der Dialog muss aber auch vor allem eines sein – menschlich.

Grünewald

Wir leben in Zeiten, in denen wir ständig durch Handybilder hetzen, mit unseren Gedanken schon bei dem nächsten Termin sind und den Fokus auf uns selbst schnell verlieren. Zu selten leben wir im Moment, obwohl das Jetzt und das Hier uns dabei helfen können, Stress abzubauen, bei uns anzukommen und uns einfach etwas leichter zu fühlen.

»breaze« ist die laue Brise, die dich kurz zurück in den Moment holen soll. Sie sammelt Inhalte, die zu diesem Gedankengang anregen, aktivieren sowie reflektieren lassen und soll einen ersten Impuls für mehr Unbeschwertheit liefern. Wir möchten diese unglaublich erleichternde Haltung näherbringen, denn wir sind überzeugt, sie kann jedem gute Dienste leisten.

Häußner

Die Auswahl von Obst und Gemüse ist scheinbar sehr vielfältig. Doch in den letzten 100 Jahren sind zwischen 70 und 90% der Sortenvielfalt verloren gegangen. Werden Nutzpflanzen nicht angebaut, verschwinden sie unwiederbringlich und dadurch neben ihrem einzigartigen Geschmack auch Eigenschaften der Pflanzen, die wir in Zukunft brauchen werden, um unsere Ernährung abzusichern.

»Bota« möchte in Form von Magazin und Website einen Zugang zum Verschwinden und Erhalt der Sortenvielfalt schaffen.

Das Magazin fächert Themen von Geschmack und Aussehen alter Sorten über Geschichten von Erhalter*innen hin zum Klimawandel und der Industrie auf. Es erzeugt eine inspirierende und ermutigende Atmosphäre, die Informationen zum Nachdenken bietet, unterhält und zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik anregt. Eine Möglichkeit dazu bietet die Website. Im »Finder« können alte Sorten, Initiativen und Orte gesucht werden. Es gibt inspirierende »Sto- ries« zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren.

Hemker

Notfallsituationen entstehen im Alltag schnell. Angefangen bei Schnittverletzungen und Verbrennungen über Atemnot und Krampfanfällen bis hin zu Herzstillständen. Diese Situationen können jederzeit unerwartet unser alltägliches Leben unterbrechen. Sie alle verlangen eine Reaktion in Form von schnellem und selbstsicherem Handeln, von dem im schlimmsten Fall das Überleben abhängig ist. In solchen Schocksituationen fällt das schnelle, selbstsichere Handeln jedoch besonders schwer, vor allem, wenn man gar nicht weiß, wie man handeln soll.

Mit dem Ziel, das regelmäßige Auffrischen von Erste-Hilfe-Kenntnissen präventiv zu fördern, konzeptionierte und visualisierte ich die App »how to help«. Durch das interaktive und teilweise spielerische Aufbereiten der Hilfsmaßnahmen und ihrer Hintergründe soll das Verinnerlichen der lebensrettenden Informationen unterstützt werden und so zur Entwicklung von Handlungssicherheit und Selbstvertrauen in die eigene Kompetenz beitragen.

Horstmann

Fragt man Menschen danach, was sie persönlich mit dem Begriff »Zuhause« verbinden, ist die Antwort nicht immer eindeutig: Manche fühlen sich mit einem festen Ort verbunden, andere fokussieren Ihr Zuhause-Gefühl auf eine Person. Noch häufiger aber ist das »Zuhause« ein Sammlung von Gefühlen, die durch verschiedenste Faktoren beeinflusst werden kann. Wohlfühlen, Geborgenheit und Sicherheit stehen im Vordergrund. Aber auch Freiheit, Gelassenheit und die Möglichkeit, »der eigene Herr zu sein«. Man merkt: Es kommt auf den Menschen und dessen Perspektive an.

»hom« bietet einen breiten Blick auf das Thema Zuhause um Bewusstsein für die Vielschichtigkeit des Begriffes zu schaffen, möchte aber vor allem Anhaltspunkte zur Orientierung geben, indem thematisiert wird, wie verschiedenste Menschen, teils in außergewöhnlichen Lebenslagen, ihr Zuhause betrachten. »hom« streift dabei intensive Gefühle wie Sehnsucht, schenkt aber auch Skurrilem, wie dem Wäscheständer, Aufmerksamkeit.

Wilde

Man wird erwachsen, zieht aus der Heimat fort und gestaltet das eigene Leben. Dabei gehen wir immer weiter in die Welt hinaus. Oft bleiben dann vor allem die Großeltern zurück. Die Familien sind weit weg und Enkelkinder kommen nur selten zu Besuch. Die eigenen Freunde sind nicht mehr da. Senior*innen tun sich schwer, neue Kontakte zu knüpfen, vor allem zu der jüngeren Generation. Vorurteile, Entfremdung und der Altersunterschied halten davon ab, aufeinander zuzugehen – das vereinsamt.

»engage« greift genau in diese Entfremdung ein. Das Magazin richtet sich an die jüngere Generation und zeigt Wege auf, die Kommunikation mit den eigenen Großeltern und anderen Senior*innen aufrecht zu erhalten, zu verbessern und zu vertiefen. »engage« möchte die Generationen einander näherbringen, Gemeinsamkeiten aufzeigen und Möglichkeiten für ein Miteinander bieten. »engange« selbst ist ein Kommunikationsmittel, das den Älteren den ersten Schritt abnimmt und die Jüngeren auffordert: Engagiert euch!

Roth

»Kontraband« setzt sich mit dem weltweiten Schwarzmarkthandel auseinander, die erste Ausgabe »Issue 1: Fauna« thematisiert den illegalen Handel mit Wildtieren. Das Magazin richtet sich an Leser, die sich für gesellschaftliche Themen wie Umwelt- und Tierschutz interessieren und sich näher mit diesen Themen auseinandersetzen möchten. »Kontraband« knöpft sich im Inhalt nicht nur die bekannten Fälle wie Nashörner und Elefanten vor, sondern taucht tiefer in die Materie ein: Welche Tiere sind durch Wilderei bedroht, von denen man vielleicht noch nie gehört hat? Finden die illegalen Machenschaften auch hier in Europa statt? Und was hat Tourismus mit Wildtierhandel zu tun? »Kontraband« erzählt die Geschichten von Tieren, die in unterschiedlichen Ecken der Erde bedroht sind. Teilweise hat der Mensch dafür gesorgt, dass sie sogar vom Aussterben bedroht sind. Es gibt aber auch Schritte in die richtige Richtung. Manche Tiere wurden so stark gewildert, dass sich in der Gesellschaft nun etwas tut.

Rosengärtner

März 2021 verabschiedete der Bundestag das Gesetz zum Schutz von intergeschlechtlichen Kindern. Im Austausch mit einigen Vereinen u. a. Intergeschlechtliche Menschen e. V. habe ich eine Social Awareness Kampagne für sozial-gesundheitliche Aufklärung entwickelt.

Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen und werdenden Eltern soll die Möglichkeit gegeben werden, das Leben intergeschlechtlicher Menschen zu verstehen und zu kommunizieren. Ob Krankenhaus, Schule oder gynäkologische Praxis: Die Kampagne »inter*leben« greift die soziale Realität auf und liefert mit einer Broschüre, Plakat, Wiegekarte und einem Instagram-Account sowie Webseite jeweils das passende Medium. Die Kampagne erweitert den Normalitätsbegriff von Eltern. Aufklärung und Akzeptanz in der gesamten Gesellschaft, vor allem aber im medizinischen Bereich, verhindert unnötiges Leiden.

Koo

»verlernbar« ist der Name meiner Awareness-Kampagne, die in Form einer Social-Media-Kampagne auf Instagram auf den Alltagsrassismus aufmerksam machen soll – unterstützt wird diese durch eine Plakatserie und Website.

Der Fokus meiner Arbeit liegt dabei auf der Sprache. Sie beeinflusst uns tagtäglich in unserem Denken und Handeln. Sie ist nicht neutral. Sie spiegelt Machtstrukturen wider. Während manche Begriffe klar rassistisch sind, werden andere erst durch die Art ihrer Verwendung rassistisch aufgeladen. Durch »verlernbar« wird un- oder unterbewusster oder gut gemeinter Rassismus in alltäglichen Sprachpraktiken mit konkreten Beispielen sichtbar gemacht, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie und wodurch Sprache rassistisch aufgeladen wird und welche Alternativen es gibt für ein respektvolles und tolerantes Miteinander. Denn das beste Mittel gegen Rassismus bist du selbst. Geh‘ mit »verlernbar« auf eine rassismuskritische Reise, denn Rassismus ist #verlernbar!

Benecke

Wie kann freies Arbeiten in angewandte Gestaltung einfließen? Welche Möglichkeiten gibt es, sich in einer Wechselbeziehung zwischen Kunst und Design nachhaltig auf dem Markt zu positionieren und wie kann diese Position an Außenstehende kommuniziert werden? Wo befindet sich überhaupt die Grenze zwischen einer künstlerischen und einer angewandten Arbeit? Wie wird der Spagat zwischen Kunst und Design wahrgenommen und bewerkstelligt? Welche Rolle spielt dabei die Motivation und wie beschreibt man überhaupt den Wert des Funktionierens auf dem Markt?

In einem Bookazine werden verschiedene Möglichkeiten zur Positionierung beleuchtet. Es finden sich qualitativ geführte Interviews, deren Fragen aus einer umfangreichen Recherche resultieren. Darin wurden fundierte sozialwissenschaftliche Theorien auf die Felder Kunst und Design übertragen, um dieses doch so schwammige Spannungsfeld greifbar zu machen.

Wild

Besonders Schulen wurden im letzten Jahr durch die Pandemie auf die Probe gestellt. Unterricht mit Distanz war für alle eine große Umstellung. Es wurde so deutlich wie noch nie, dass sich die Digitalisierung an Schulen weit am Anfang befindet. Hinter vielen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern liegt eine anstrengende Zeit, die insbesondere zeigte, wie schnell sich Chancenungleichheiten im Schulsystem vergrößern können. In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich schulische Prozesse optimal in ein digitales Umfeld integrieren lassen. Daraus entstand das Programm »edoni«. Eine Plattform, die sowohl für den Distanzunterricht als auch für den normalen Schulalltag ausgelegt ist. Der Austausch zwischen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern steht im Fokus und individuelle Arbeitsschritte werden durch Automatisierung erleichtert. »edoni« soll vor allem eines: Alle Mitglieder einer Schulgemeinschaft integrieren und eine Basis für die zukünftige digitale Entwicklung bieten.

Werner

Ich habe in meinem Projekt »Die gute Runde« ein Konzept für eine Spendenradrundfahrt und eine dazu passende CI entwickelt. Die gute Runde ist für das Jahr 2022 geplant und soll eine Radrundfahrt sein, an der alle Menschen teilnehmen können.

Gegen eine Spende als Startgeld geht es mit dem Rad einmal rund um die Promenade in Münster. Egal wie schnell, egal wie langsam, Hauptsache alle fahren ihre eigene gute Runde. Durch die gesammelten Gelder sollen soziale Projekte rund um das Thema Fahrrad in Münster und Umgebung unterstützt werden.

»Die gute Runde« soll nach der langen Zeit ohne größere Veranstaltungen die Menschen auf eine einfache Art wieder zusammenbringen. Diese Einfachheit und Leichtigkeit der Veranstaltung soll auch in der Gestaltung vermittelt werden. Die Kommunikation mit der Einzelperson soll auf Augenhöhe erfolgen, genau so wie bei der Veranstaltung selbst.

Ich hoffe, dass »Die gute Runde« im Jahr 2022 stattfinden kann.

Wir sehen uns dann auf der Promenade! Max

Trautner

Als ältestes Artefakt der Kommunikation hat Schrift trotz visueller Errungenschaften der Neuzeit nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil, sie passt sich immer wieder ihrer Verwendung an, um sich von der Masse abzuheben.

Dies ist der Versuch, mehrere Komponenten zu kombinieren – daher auch der Name –, anstatt einem System zu folgen. Die »Eclectique« soll sich nicht in eine Schublade pressen lassen, sondern durch ihre unterschiedlichen Stile ihre Variabilität aufzeigen, die doch denselben Ursprung haben. Auf der einen Seite fast provokativ statisch, ein wenig ans Kyrillische erinnernd, auf der anderen Seite dezent dynamisch mit individuellen Details. Eine hybride Form vereint in einer Sippe, die klassizistische Charakteristika mit einer stark geometrischen Konstruktion und einem Hauch Humanismus kombiniert und dabei probiert, sich neu zu erfinden. Eine Schrift wie ein Statement … für Individualisten und alle, die gehört werden wollen.

Tovar

Die Auswahl von Obst und Gemüse ist scheinbar sehr vielfältig. Doch in den letzten 100 Jahren sind zwischen 70 und 90% der Sortenvielfalt verloren gegangen. Werden Nutzpflanzen nicht angebaut, verschwinden sie unwiederbringlich und dadurch neben ihrem einzigartigen Geschmack auch Eigenschaften der Pflanzen, die wir in Zukunft brauchen werden, um unsere Ernährung abzusichern.

»Bota« möchte in Form von Magazin und Website einen Zugang zum Verschwinden und Erhalt der Sortenvielfalt schaffen.

Das Magazin fächert Themen von Geschmack und Aussehen alter Sorten über Geschichten von Erhalter*innen hin zum Klimawandel und der Industrie auf. Es erzeugt eine inspirierende und ermutigende Atmosphäre, die Informationen zum Nachdenken bietet, unterhält und zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik anregt. Eine Möglichkeit dazu bietet die Website. Im »Finder« können alte Sorten, Initiativen und Orte gesucht werden. Es gibt inspirierende »Stories« zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren.

Stöwe

Was ist ein ästhetisches Urteil und wie entsteht deins? Die Ästhetik prägt unsere Wahrnehmung von Objekten des alltäglichen Lebens und damit auch unsere Wertschätzung ihnen gegenüber. Welche Faktoren entscheiden darüber, wie wir ein Objekt erleben und bewerten? Und warum empfinden wir bestimmte Gegenstände als besonders schön und andere nicht? Das ästhetische Urteil entsteht durch die individuellen Einflüsse, denen wir im Laufe unseres Lebens ausgesetzt sind. Doch meist wissen wir gar nicht, wie diese Einflüsse unser Urteil prägen. Aesthetic Enlightenment verhilft dir zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit deinem ästhetischen Urteil, deiner Wahrnehmung von Design und der Wertschätzung gegenüber den Objekten des alltäglichen Lebens.

Damit bietet es dir nicht nur eine neue Sicht auf deinen Alltag, sondern auch auf die Ideale, die deine Perspektive auf Schönheit und Design beeinflussen und begleitet dich auf deinem Weg zur ästhetischen Erleuchtung.

Bei Interesse an einer Ausgabe freue ich mich über eine Mail!

Seel

Wir leben in Zeiten, in denen wir ständig durch Handybilder hetzen, mit unseren Gedanken schon bei dem nächsten Termin sind und den Fokus auf uns selbst schnell verlieren. Zu selten leben wir im Moment, obwohl das Jetzt und das Hier uns dabei helfen können, Stress abzubauen, bei uns anzukommen und uns einfach etwas leichter zu fühlen.

»breaze« ist die laue Brise, die dich kurz zurück in den Moment holen soll. Sie sammelt Inhalte, die zu diesem Gedankengang anregen, aktivieren sowie reflektieren lassen und soll einen ersten Impuls für mehr Unbeschwertheit liefern. Wir möchten diese unglaublich erleichternde Haltung näherbringen, denn wir sind überzeugt, sie kann jedem gute Dienste leisten.

Schumacher

Die Bestandsaufnahme ist ein Multifunktionsmöbel zwischen mobiler Arbeitsstation und flexiblen Ausstellungskonzept. Benutzer*innen können hier ihre kreativen Schaffensprozesse strukturieren und analysieren. Das Projekt richtet sich gleichermaßen an Forscher*innen, Künstler*innen und Gestalter*innen und soll zu reflektierten und interdisziplinären Arbeitsmethoden anregen.

Auf den unterschiedlichen Ebenen des Objekts gibt es Platz für verschiedene Arbeitsmaterialien wie Theorie, Werkzeuge und Equipment. Anstatt einer konkreten Anleitung führt eine poetische Erzählebene durch die Schritte des kreativen Prozesses und soll so Anstöße geben, sich tiefer mit der eigenen Arbeit, aber auch den Arbeiten anderer Kreativschaffender auseinanderzusetzen.

Die Bestandsaufnahme kann hierbei auf verschiedene Weisen gelesen und benutzt werden. Sie ist an keinen festen Ort gebunden. Sie ist nicht nur eine Sache. Nicht nur ein Produkt. Sie ist ein Fazit, eine Methodik, eine Hilfestellung, eine Position und ein Manifest.

Pohl

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem gesellschaftlichen Bild beruflicher Pflege beschäftigt. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, was Pflegekräfte alles leisten und es gibt einige Vorurteile gegenüber der Berufsgruppe, die sich hartnäckig halten. Wir beschäftigen uns erst mit Pflege, wenn es unvermeidbar ist und sehen sie noch immer nur als Hilfstätigkeit der Medizin. Doch die Pflege ist deutlich mehr und ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheitssystems. Mein Medium richtet sich daher an Pflegelaien und soll ihnen einen kleinen Einblick in Themen und Probleme der Pflege geben. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Die Gestaltung orientiert sich damit an dem fortwährenden Einsatz der Pflegekräfte, von denen viele zu jeder Tages- und Nachtzeit im Einsatz sind.

Pfitzner

Eine Social-Media-Kampagne zur mentalen Gesundheit.

Mentale Gesundheit ist ein wichtiges Thema, das Aufmerksamkeit verdient. Leider steht die Psyche noch immer unter einem großen Tabu. Aber wie soll ein Großteil der Gesellschaft empathisch und verständnisvoll auf so ein wichtiges Thema reagieren, wenn es in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig zu sehen und thematisiert ist? Ich möchte mit meiner Social-Media-Kampagne für das Thema sensibilisieren und dazu aufrufen, sich damit zu beschäftigen.

»Stell dich nicht so an!« Das ist dir bestimmt auch schon einmal rausgerutscht, oder? Das geht vielen so. Wichtig ist, sein persönliches Verhalten zu hinterfragen und durch neu erlangtes Wissen anzupassen. Viele Menschen haben Angst, offen über ihre Gefühle zu reden, weil sie häufig von negativen Reaktionen geprägt sind. Wovor hast du Angst?

Niemand ist davor geschützt psychisch zu erkranken oder gar selbst Schuld. Das Thema zieht sich sowohl durch die Wirtschaft und das Arbeitsleben, als auch durch das private und familiäre Umfeld.

Ich wünsche mir, dass wir offener über Gefühle und mentale Belastungen reden können. Was wünschst du dir?

Owerin

»Wenn das Wuchern zur Wucht wird. Endometriose« – ist das Motto meines Projektes. Es geht darum, Endometriose in die Öffentlichkeit zu rücken, weil viele Frauen darunter leiden, aber die Probleme, die die Unterleibserkrankung mit sich bringt, nicht ernst genommen werden. Mit einer Kampagne möchte ich resignierte Frauen oder Heranwachsende dazu ermutigen, ihre Unterleibsschmerzen ernst zu nehmen und dazu bewegen, sich mit der chronischen Krankheit auseinanderzusetzen. Mit provokanten Suggestiv-Fragen greife ich das auf, was Indizien für Endometriose Betroffene sein könnten. Ein kritischer Punkt in der heutigen Zeit ist das Bagatellisieren von Menstruationsschmerzen oder starken Blutungen. Daher ist eine kommunikative und nicht polarisierende Darstellung sowie eine Weiterleitung an Spezialisten entscheidend.

Nakahara

Museen, Galerien, öffentliche Einrichtungen und Freiräume – Kunst braucht diese Orte, um für die breite Öffentlichkeit zu existieren. Hier wird ein Rahmen geschaffen, der Rezipient*innen den Zugang zu den Werken und dem Kontext ermöglicht.

Fokus dieses Projektes ist das Schaffenswerk von Masao Nakahara, freischaffender Künstler mit Sitz in Düsseldorf, der Anfang der 80er-Jahre aus Japan nach Deutschland kam. Diese Arbeit ist eine digitale Inszenierung – ein Versuch, die einzelnen Schaffensphasen des Künstlers in direkter Verknüpfung zu seinem biografischen Kontext darzustellen. Eine Archivierung der Werke auf informativer Ebene wird unterstützt durch Inhalte, die den emotionalen Kontext bieten. Exemplarisch werden zwei Phasen des Künstlers aufgeführt und in Zukunft durch weitere ergänzt. Die Zweisprachigkeit des Künstlers findet in den unterschiedlichen Medien auf funktionaler Ebene ihren Ausdruck. Klar ist – dieses Projekt bleibt eine Abbildung, ein konzipierter Hybrid. Das Original liegt in einem Keller in Düsseldorf.

Mühlenfeld

Betrachtet man die Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien, fällt auf, dass diese oft nicht ausreichend lesefreundlich gestaltet sind. Dabei ist bewiesen, dass sich die typografische Gestaltung auf das Verständnis der Lesenden auswirkt. Das Zitat einer Schülerin verdeutlicht, wie sich die Gestaltung eines Textes auf die Orientierungsmöglichkeiten auswirken kann: »Wenn es Überschriften gibt, dann weiß man direkt, worum es in dem Text darunter geht. Und man weiß, wo der Text anfängt. Ohne Titel weiß man manchmal gar nicht, wo der Text auf einer Seite anfängt.«

Ohne Texthierarchien – ohne eine gestalterische Abgrenzung der Textgruppen wie Titel, Zwischenüberschriften und Marginalien – haben Lesende Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Eine typografische Gestaltung ermöglicht es, Texte zu gliedern, Inhalte zu strukturieren und Bezüge zu schaffen. Das Projekt verdeutlicht, wie Typografie das Verständnis von Inhalten unterstützt und gibt Empfehlungen zur Erstellung von Materialien. Wenn wir Typografie als ein lernbares Handwerk betrachten, ist es für jede*n möglich, Texte verständnisfördernd zu gestalten und Inhalte noch besser zu vermitteln.

Lange-Wichmann

Mit meiner Kampagne »Mental Thing« lenke ich den Fokus auf ein Problem, welches nur selten im Vordergrund steht: Die Emotionen von Männern.

Viele Männer leiden unter Emotionen wie Angst oder Traurigkeit im Stillen und tragen dies nicht nach außen aufgrund von Scham. Ich möchte Männer dazu motivieren, sich selbst wieder die Erlaubnis zu geben, auch unangenehme Emotionen zu empfinden. Denn erst dann kann auch auf diesen eingegangen werden. Ich stelle den Satz »Ein richtiger Mann…« in Frage und zeige, dass jeder Mann Männlichkeit für sich selbst definiert.

Mit meiner Website biete ich Männern mit emotionalem Ballast die Möglichkeit, sich einen gesunden Umgang mit unangenehmen Emotionen anzueignen oder sich professionelle Hilfe zu holen. Emotionen haben es verdient, gesehen zu werden und sich drum zu kümmern; egal, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt.

Buschhausen

Das große Problem von Merchandise im Musicalbereich ist meiner Meinung nach, dass er oft kitschig und lieblos gestaltet ist. Letztendlich sieht man häufig nur Produkte mit aufgedruckten Motiven. Mit einer fundierten Gestaltung hat das wenig zu tun. Mein Ziel war es eine Merchandise Linie für ein Musical des Festspielhauses Neuschwanstein zu gestalten, welche bestmöglich auf die Kaufbedürfnisse des Kunden angepasst ist und elegant und zeitgemäß präsentiert wird. Dabei lag der Fokus auf einer reduzierten und minimalistischen Gestaltung, wobei jedoch der Inhalt nicht unberücksichtigt bleibt. Mit Hilfe von Typografie und aussagekräftigen Motiven wurde der kulturelle und inhaltliche Wert des Musicals auf einer Auswahl an Produkten bestmöglich dargestellt.

Musicalmerchandise muss also nicht immer lieblos und kitschig gestaltet sein, es kann auch anders funktionieren und das wollte ich mit meinem Konzept beweisen.

Aber

Das Projekt »Inner & Outer Kabul« beschäftigt sich mit der Hauptstadt Afghanistans abseits der dominierenden westlich-medialen Darstellung, die das Bild des Landes in unserem kollektiven Gedächtnis prägt. Es verdeutlicht eine Ambivalenz der Perspektiven, indem hier vor allem meine subjektive Sicht als Teil der afghanischen Diaspora deutlich wird. Die Arbeit ist ein persönliches Porträt sowie ein dokumentarisches Fotoessay und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Signifikanz der Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten der Stadt: Marktstände, Spaziergänge, Architektur… Es ist ein Versuch, das visuelle Archiv der Stadt zu erweitern, sich ihr zu nähern und die bisherigen Vorstellungen infrage zu stellen.

Küppers

Was soll mein letztes Projekt an der MSD sein?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich von meinem Alltag inspirieren lassen. So viele Möglichkeiten und interessante Themen. Dann kam ich auf meinen Onkel, der Gitarrist und Gitarrenlehrer ist. Er unterrichtet und spielt selbstständig auf Konzerten. Dann kam jedoch die Corona-Pandemie und er konnte seiner Passion nicht mehr nachgehen. Jetzt, wo sich alles lockert, kann es langsam wieder losgehen. Dafür wollte ich seine Arbeit mit meiner Gestaltung verbinden und heraushebend präsentieren. Deswegen habe ich eine Internetseite gestaltet, um mögliche Interessenten von seiner Arbeit zu überzeugen. Abschließend kann ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat, Musik in einer anderen Perspektive zu präsentieren und freue mich über das Ergebnis.

Teigler

Während uns einerseits »die große Geschichte« der nationalsozialistischen Vergangenheit aus dem Unterricht, der Literatur und dem Film bekannt ist, fällt es häufig schwer, die eigene Familiengeschichte darin einzuordnen. Meist sind es nur fragmentarische Erzählungen, die in Erinnerung bleiben.

Der »Zwischenspeicher« macht das Zusammenspiel von öffentlicher Erinnerungskultur und dem Familiengedächtnis räumlich erfahrbar. Außerdem bietet er die Möglichkeit, Erinnerungen an die eigene Familiengeschichte in die Ausstellung zu integrieren.

So entsteht ein Ausstellungskonzept, das dazu anregt, das Wissen über die Vergangenheit der eigenen Familie zu reflektieren und sich auf Spurensuche zu begeben. Die Erinnerungen, die durch die Ausstellung generiert werden, können wiederum archiviert und zu einem späteren Zeitpunkt gesammelt ausgestellt werden.